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Kinder und Jugendliche leiden verstärkt an Jodmangel

von Newsredaktion Familie

Lachsgericht

Der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner schlägt Alarm. Er hat in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass rund die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Deutschland unter einem Jodmangel leidet. Mit einer der Gründe dafür ist der Verzicht auf Salz.

Dieses gilt schließlich nicht erst seit gestern als ein Auslöser für zu hohen Blutdruck. Da verwundert es nicht, dass Mediziner und Ernährungswissenschaftler seit Jahr und Tag im Gleichklang vor der Aufnahme von zu viel Salz warnen. Schließlich gilt zu hoher Blutdruck als ein Verursacher von Schlaganfällen und Herzinfarkten.

Doch deshalb ganz auf das Salz zu verzichten ist offenbar auch keine Lösung. Das bestätigen nun auch die Mediziner. Ihre Daten weisen darauf hin, dass die Unterversorgung mit Jod in Deutschland dramatische Ausmaße angenommen hat. Denn auch diese kann für Kinder gefährlich sein.

Mädchen und Frauen sind am meisten betroffen

Matthias Schmidt, Nuklearmediziner am Uniklinikum Köln, bezeichnete Deutschland als mildes Jodmangelgebiet. Er bezog sich in seiner Analyse auf jene Daten, die das Robert-Koch-Institut im Rahmen seiner Studien ermittelt hat. Das sogenannte Jod-Monitoring fand im Rahmen der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland bereits zweimal statt.

In den Jahren 2008 und 2019 wurden die dementsprechenden Daten erhoben. Seit der ersten Erhebung haben sich die Zahlen deutlich verschlechtert, Kinder und Jugendliche leiden verstärkt an Jodmangel.

Dabei zeigte sich, dass 58 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland die Grenzwerte der WHO unterschreiten. Diese liegen aktuell bei 100 Mikrogramm pro Liter. Besonders betroffen sich Mädchen und junge Frauen von dieser Unterversorgung. Diese kann schnell zu gesundheitlichen Folgen führen, davon sind die Schilddrüsenexperten überzeugt.

Jod ist ein wesentlicher Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Damit trägt es zu einer Vielzahl an Körperfunktionen bei. Dazu zählen beispielsweise die Knochenbildung, der Stoffwechsel, die Immunabwehr oder die Regulierung des Blutdrucks. Bei Erwachsenen kann es in Folge zu einer Vergrößerung der Schilddrüse kommen. Diese wird auch Kropf genannt.

Jod steuert das kindliche Wachstum

Doch bei Kleinkindern oder gar Ungeborenen ist der Jodmangel gefährlich. Das liegt daran, dass die Schilddrüsenhormone das kindliche Wachstum und die Entwicklung des Gehirns wesentlich beeinflussen. Wird dem Körper nicht genügend Jod zugeführt, kann dies das Risiko für spätere Erkrankungen deutlich erhöhen. Die Ursachen für diesen Trend in Deutschland sind vielfältig. Einige davon liegen eindeutig in der falschen Ernährung begründet.

So macht der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner unter anderem die vegetarische und die vegane Ernährung dafür verantwortlich. Gleichzeitig essen die Menschen immer mehr verarbeitete Lebensmittel. Diese enthalten zwar viel Salz, doch dabei handelt es sich um unjodiertes Salz. Fertiggerichte, Wurstwaren, Chips und Lebensmittel in Konserven sind ebenfalls davon betroffen. Die Wissenschaftler schlagen daher vor, die Hersteller von Lebensmitteln dazu zu verpflichten zukünftig ausschließlich jodiertes Salz in der Produktion zu verwenden.

Lachs und Milch schützen

Wer nicht auf eine gesetzliche Vorgabe warten möchte, kann das Problem sehr einfach in den Griff bekommen. Familien, die selbst kochen und dabei frische Lebensmittel verwenden, sollten keine Schwierigkeiten mit einem Jodmangel bekommen. Die Gesellschaft für Ernährung empfiehlt darüber hinaus den regelmäßigen Konsum von Seefischen wie Lachs und von frischer Milch.

Die Studienergebnisse sind ein weiterer Beweis für die Wichtigkeit einer gesunden Ernährung. Diese sorgt dafür, dass es gar nicht zu Mangelerscheinungen im Körper kommen kann.

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