Kinder und Jugendliche im Kampf gegen überflüssige Pfunde

Experten warnen derzeit davor, dass immer mehr Kinder und Jugendliche stark übergewichtig sind und sprechen von einer regelrechten Epidemie. Verschiedene Programme, wie ein aktuelles Projekt in Hannover, sollen den betroffenen Kindern und Jugendlichen beim Abnehmen helfen, um auch Spätfolgen zu vermeiden.

Für die ganze Familie

Mit dem Programm in Hannover werden nicht nur die 8- bis 17-Jährigen beim Abnehmen unterstützt, sondern auch die ganze Familie. Das langfristige Ziel dieser Projekte ist, die gesamte Familie an eine gesunde Ernährung heranzuführen und zu mehr Bewegung zu ermutigen. Man muss aber auch wissen, dass bei Übergewicht auch die genetische Veranlagung eine wichtige Rolle spielt. Forscher sprechen hier von einem Einfluss der Gene von 50 bis 90 Prozent. Daher ist es so wichtig, dass die ganze Familie mitzieht und falsche ERnährungs- und Bewegungsgewohnheiten ablegt, so fällt es auch den Kindern leichter.

Übergewicht in Deutschland

Das Robert-Koch-Institut veröffentlichte jetzt dazu passende Zahlen. Demnach werden die Deutschen immer dicker. So sind 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren übergewichtig. Sechs Prozent sind von Adipositas betroffen, bei den 14- bis 17-Jährigen acht Prozent. Die hauptsächlichen Probleme sind dabei längst nicht nur die rein körperlichen gesundheitlichen Folgen. Neben möglichen Folgen wie Erkrankungen wie Diabetes, nächtliche Atemaussetzer, Haltungsschäden, Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Gelenkbeschwerden leiden die betroffenen Kinder vor allem unter seelischen Belastungen, Spott und Hänseleien der Mitschüler.

Sport und Wissenswertes zur Ernährung

Das aktuelle Programm in Hannover setzt auf ein langfristiges Coaching der übergewichtigen Kinder. Die Mediziner bemängeln, dass noch immer zu wenige Kinder und Jugendliche professionelle Hilfe suchen. Für die Teilnahme am Programm ist z. b. die aktive Mitgliedschaft im Sportverein wichtige Voraussetzung. Denn das Coaching soll langfristig zu mehr Lebensqualität, Gesundheit, einer gesünderen Ernährungsweise und mehr Beweglichkeit führen. Daher gehören nicht nur Sport – nicht umsonst fordern viele Experten vermehrt die Förderung von Schulsport -, sondern auch Schulungen zum Programm. Die Familien erfahren z. b. in Seminaren wichtige Informationen über die verschiedenen Lebensmittel und ihre Inhaltsstoffe. So werden Lebensmittel etwa nach einem Ampel-System nach Zucker-, Fett und Salzgehalt unterschieden.