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Kinder sind täglich zwei Stunden online

von Newsredaktion Familie

Kind surft

Der Digitalbranchenverband Bitkom hat Kinder und Jugendliche zu ihrem Onlineverhalten befragt. Diese gaben an, im Schnitt rund zwei Stunden im Netz zu verbringen. Fast die Hälfte von ihnen macht dabei negative Erfahrungen.

Dabei zeigte sich, dass die Dauer mit dem Alter ansteigt. Während jüngere Kinder noch weniger im Internet aktiv sind, ändert sich dies mit zunehmendem Alter. Betrachtet man die Daten in einem Langzeitvergleich, dann zeigt sich, dass die Kinder zum Zeitpunkt ihres ersten Kontakts mit dem Netz immer jünger werden.

Die Dauer steigt mit dem Alter

Die Bitkom-Umfrage zeigt, dass aktuell fast alle Kinder und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren ein Smartphone oder ein Tablet nutzen. Ihr Anteil liegt bei 98 Prozent. Die Befragten dieser Altersgruppe verbringen täglich 111 Minuten im Internet. Diese Dauer steigt jedoch mit fortschreitendem Alter weiter an.

Die Sechs- bis Neunjährigen kommen lediglich auf 49 Minuten pro Tag, die 16- bis 18-Jährigen hingegen auf eine Onlinezeit von zwei Stunden und 46 Minuten. Im Durchschnitt lässt sich also festhalten: Kinder sind täglich zwei Stunden online.

Chatnachrichten, Filme und Musik dominieren

Die beliebtesten Dienste im Netz sind dabei die Messenger und die Videoplattformen. 86 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen senden zumindest gelegentlich Chatnachrichten. 81 Prozent sehen TV-Serien oder Filme im Internet. 71 Prozent hören Musik und Radio, 69 Prozent recherchieren Informationen für die Schule oder ihre Ausbildung. Die Nutzung ist also allumfassend und unterscheidet sich kaum von jener Erwachsener.

Der Langzeitvergleich zeigt, dass Kinder und Jugendliche immer früher mit Endgeräten, wie Smartphones oder Tablet in Berührung kommen. Noch vor acht Jahren nutzte nur jeder Fünfte in der Altersgruppe zwischen sechs und sieben Jahren ein Smartphone. Heute sind es schon 64 Prozent. Dieser Trend ist auch bei den 16- bis 18-Jährigen zu beobachten. Dort stieg die Nutzung innerhalb von acht Jahren von 88 Prozent auf mittlerweile 97 Prozent.

Grundsätzlich positive Erfahrungen

Die Erfahrungen, die deutsche Kinder und Jugendliche dabei machen, sind grundsätzlich positiv. Sie schätzen die Kommunikation mit ihren Freunden oder ihren Klassenkameraden. 68 Prozent der Befragten bewerteten dies positiv. 64 Prozent berichteten, dass sie durch das Internet ihren Wissensstand erweitert haben. Doch immerhin 45 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben auch negative Erfahrungen im Netz gemacht.

Darunter befanden sich problematische Inhalte ebenso, wie Mobbing und Beleidigungen. Diese betragen mit 17 Prozent jedoch nur eine Minderheit. Neun Prozent der Mädchen im Alter zwischen zehn und 18 Jahren wurde bereits einmal im Netz von Gleichaltrigen belästigt, fünf Prozent auch schon von erwachsenen Usern. Bei den Jungen waren zwei Prozent davon betroffen.

Mehr Schutz gefordert

Angesichts dieser Zahlen fordert Digitalbranchenverband Bitkom einen besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen. Dieser müsse auch in der digitalen Welt gewährleistet sein. Eltern und Schulen müssten besser aufgeklärt werden, die Polizei sowie die Justiz benötige eine bessere technische Ausstattung. Die repräsentative Befragung wurde unter 920 Kinder und Jugendlichen durchgeführt. Die Eltern waren dabei anwesend.

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