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Kinder lernen lügen erst später

von Newsredaktion

Lügen

Wie oft lügen Kinder, Jugendliche und Erwachsene? Forscher fanden das jetzt heraus: Kinder und ältere Erwachsene lügen im Durchschnitt seltener. Besonders häufig lügen demnach  Jugendliche im Alter zwischen 13 und 17 Jahren.

Wie oft wird gelogen

Ein internationales Forscher-Team mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Belgien, Niederlande und USA befragten in Amsterdam Passanten, wie oft sie im Verlauf der letzten 24 Stunden gelogen hatten. Die Passanten sollten dabei natürlich ehrlich antworten. Was etwas absurd und witzig klingt, war jedoch ernst gemeint und brachte den Forschern immerhin den Ig-Nobelpreis für Psychologie ein. Dabei steht das ig für das englische Wort ignoble für unwürdig. Was negativ klingt, ist eine Anerkennung für Erkenntnisse, die die Menschen zunächst zum Lachen, und auch zum Nachdenken bringen. Der Preis stammt von der renommierten Harvard University in den USA und wird oft von tatsächlichen Preisträgern des Nobelpreises übergeben.

Fähigkeit zu lügen

Trotz dieser humorvollen Seite der Preisverleihung hat das Experiment einen ernsten Hintergrund und brachte interessante Ergebnisse. Die Studie mit dem Titel „Vom Junior- zum Senior Pinocchio sollte herausfinden, wie sich im Laufe des Lebens die Fähigkeit der Menschen zu lügen verändert. Jugendliche und junge Erwachsene haben demnach weniger Schwierigkeiten beim Lügen als etwa Kinder und ältere Erwachsene. Dieses Ergebnis ist auch stimmig mit Blick auf verschiedene psychologische Theorien. So erklärt die Psychologin der Universität Würzburg, die an dem Projekt teilnahm, dass auf die Frage eines Gegenübers der Impuls ist, eine ehrliche Antwort zu geben. Wer dann lügt, muss diesen Impuls zur Wahrheit aktiv unterdrücken. Besonders Kinder können das noch nicht sehr gut.

Durchschnittliche Lügen

Außerdem ist festzustellen, dass das Lügen auch kognitiv anstrengend ist. Das belegen die Reaktionszeiten, die, wenn auch im kaum messbaren Bereich, doch auffallen. Das erklärt auch, warum ältere Menschen wieder weniger lügen, weil ihre kognitiven Fähigkeiten bzw. Kapazitäten langsam nachlassen. In der Studie war die Antwort auf die Frage, wie oft am Tag gelogen wird, etwa zwei Mal am Tag durchschnittlich. Besonders häufig lügen Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren. Kinder entwickeln die Fähigkeit zum Lügen im Alter zwischen drei und fünf Jahren. Wenn Kinder früh anfangen zu lügen, belegt das auch eine schnelle Entwicklung des Gehirns.

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