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Kinder haben am meisten Angst vor Krieg und Klimawandel

von Newsredaktion Familie

Ängstliches Kind

Was bewegt Kinder und Jugendliche in Deutschland? Die Antwort auf diese Frage liefert nun eine neue Studie der Bertelsmann Stiftung. Die Jugend blickt pessimistisch in die Zukunft, gleichzeitig ist die Mehrheit optimistisch, was die beruflichen Aussichten betrifft.

Zweck der Umfrage war es, Sorgen und Ängste von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Befragten weniger Angst vor Corona, als vor den Folgen des Klimawandels und Krieg haben. Die repräsentative Jugendbefragung zum Thema „Einstellungen und Sorgen der jungen Generation Deutschlands“ wurde vom Meinungsforschungsinstitut IPSOS im Auftrag des Liz Mohn Centers der Bertelsmann Stiftung durchgeführt.

Die Mehrheit befürchtet einen Wohlstandsverlust

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen einen Wohlstandsverlust in Deutschland befürchtet. Als Auslöser sehen sie die Inflation und die steigenden Preise für Energie. 58 Prozent berichten über Ängste, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöst wurden, eine knappe Mehrheit von 51 Prozent verspürt infolgedessen Trauer. Dies betrifft vor allem jüngere Kinder im Alter zwischen 12 und 15 Jahren.

57 Prozent verspüren die Sorge, dass der Konflikt auf Deutschland überschwappen könnte. Eine Mehrheit von 55 Prozent sprach sich daher auch gegen eine stärke Einmischung von Deutschland in den Krieg aus.

Die Corona-Pandemie macht nur einem Drittel Sorgen

Als zweites dominanten Thema erwies sich der Klimawandel. Er macht vor allem den jungen Kindern und Jugendlichen, sowie den älteren Kindern Angst. Fast 48 Prozent der 16 – 18-Jährigen und 46 Prozent der 12 bis 13-Jährigen gaben an, dass sie sich hinsichtlich eines sich verändernden Klimas Sorgen machen.

Die Corona-Pandemie macht lediglich rund 30 Prozent der Jüngeren und weniger als 20 Prozent der Älteren Sorge. Diese Angaben sind angesichts der aktuellen Lage alles andere als überraschend, doch sie müssen die Gesellschaft alarmieren. Hier besteht Handlungsbedarf für Eltern und Politik.

Eltern sollten ihre Kinder ernstnehmen

Gerade während der Corona-Pandemie hatten Kinder und Jugendliche wenig Inspiration von außen. Gleichzeitig fehlte ihnen die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und teilzuhaben. Doch in schwierigen Zeiten ist es für Kinder und Jugendliche besonders wichtig, ein sinnstiftendes und erfülltes Leben zu führen. Dazu müssen Eltern auf ihren Nachwuchs hören und deren Sorgen und Ängste ernst nehmen, betonten die Auftraggeber der Studie.

Zwei Drittel der Befragten sehen ihre Zukunft in Deutschland pessimistisch. Zwei von fünf gehen davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Jahren weiter verschlechtern wird. Ein Drittel der Befragten rechnet damit, dass keine Verbesserung eintreten wird. Nur ein Kind von sechs glaubt an eine bessere Zukunft. Kinder haben am meisten Angst vor Krieg und Klimawandel.

Die junge Generation will mitgestalten

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass Deutschlands Kinder und Jugendliche großen Wert auf die eigene Karriere und persönliche Freiheit legen. Die junge Generation bietet ihre Mithilfe an, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und die Zukunft aktiv zu gestalten. Doch sie fühlt sich von der Politik nicht ernst genommen.

Grundsätzlich zeigte sich im Rahmen der Befragung, dass jüngere Kinder und Jugendlich tendenziell zufriedener mit ihren Lebensumständen sind als ältere. Für alle sind die persönliche Freiheit, gefolgt von Reisen und dem Thema Geld verdienen am wichtigsten. Drei von fünf Jugendlichen streben eine berufliche Karriere an und wissen, welche Fähigkeiten sie dazu benötigen. Immerhin 41 Prozent können sich die Gründung eines eigenen Unternehmens vorstellen.

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