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Jugendschutzfilter nicht optimal

von News

Jugendschutzfilter als Schutz für Kinder

Laut aktuellem Filtertest zeigen die Programme von JusProg und Telekom zwar niedrigere Fehlerquoten als die meisten anderen Filter, die zur Ermittlung des Stands der Technik überprüft wurden, erfüllten aber noch nicht die Erwartungen der KJM. Nur bei pornografischen Websites waren die Filterquoten befriedigend, bei Gewaltdarstellungen oder Rassismus wurde jedes zweite Angebot falsch behandelt. Davon unabhängig muss die Entwicklung von Lösungen für Social-Media-Plattformen wie YouTube oder Facebook vorangetrieben werden. Bislang lassen sich diese nur komplett blockieren oder freischalten.

Gewaltdarstellung falsch behandelt
„Gut funktionierende Filterprogramme sind für den Jugendschutz im Internet unverzichtbar", betont Siegfried Schneider, Vorsitzender der KJM. Immer mehr Kinder und Jugendliche seien mobil und außerhalb elterlicher Einflussmöglichkeiten online. Sie nutzten vor allem globale Plattformen, bei denen deutsche Schutzregelungen nicht greifen. „Eltern brauchen auch technische Unterstützung, um ihre Kinder bestmöglich zu schützen", äußert Schneider und verweist auf brutale Gewaltdarstellungen, mit denen die Terrororganisation Islamischer Staat aktuell Propaganda betreibt. Auf Enthauptungsvideos würden junge Nutzer zufällig stoßen, wenn sie sich über Syrien informieren.

Jugendschutzprogramme unterstützen Eltern
Jugendschutzprogramme unterstützen Eltern dabei, für ihre Kinder je nach Altersstufe geeignete Internetangebote freizuschalten und das Risiko zu reduzieren, auf ungeeignete Inhalte zu stoßen. Die KJM hatte 2012 die ersten beiden PC-Systeme unter den Auflagen anerkannt, dass sie kontinuierlich weiterentwickelt und an den neuesten Stand der Technik angepasst werden. Außerdem sollten die Programme auf onlinefähigen Endgeräten verfügbar gemacht werden. Die Erwartungen der KJM erfüllten sich bislang aber nicht. Der technische Schutz hält nicht mit der Entwicklung des Internets Schritt. Programme für Smartphones und Tablets sind noch nicht zur Anerkennung vorgelegt worden.

„Wir müssen die Anstrengungen verstärken, den technischen Jugendschutz zu verbessern", fordert Siegfried Schneider. Dabei sieht die KJM vor allem die Anbieter beeinträchtigender Inhalte in der Pflicht, sich finanziell in die Weiterentwicklung von Jugendschutzprogrammen einzubringen. Darüber hinaus bedarf es aber auch gemeinsamer Initiativen von Staat und Unternehmen, um den technischen Jugendschutz zeitgemäß zu gestalten. „Ein Hochtechnologieland, das Milliarden für bessere Internetanbindung investiert, muss auch in der Lage sein, bestmögliche und einfach zu bedienende Schutzmechanismen zu entwickeln."

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