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Jugendliche haben immer häufiger Kopfschmerzen

von News

Kopfschmerzen

Unterschiedliche Studien bestätigen, dass bis zu 40 Prozent aller Jugendlichen im Alter von 12-15 unter wöchentlichen Kopfschmerzattacken leiden. Innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten äußern sogar 70 Prozent in dieser Altersgruppe mindestens einmal eine Kopfschmerzattacke.

 

Kopfschmerzen haben mehrere Ursachen

Experten sehen für die zunehmenden Kopfschmerzattacken bei Jugendlichen einerseits eine erhöhte psychische Belastung, die sich im Leistungsdruck und Prüfungsstress äußert, andererseits aber auch persönliche Konflikte innerhalb der Familie oder Ausgrenzung durch Mitschüler. Als weiteren Grund sehen Experten aber auch zunehmende Bewegungsarmut von Jugendlichen für Auftreten von Kopfschmerzen verantwortlich. Der in München ansässige Kinder-Neurologe Professor Florian Heinen hatte in den vergangenen Jahren zwei Kopfschmerzstudien betreut. Insbesondere die Veränderung der persönlichen Lebensbedingungen von Jugendlichen sei für das Auftreten häufiger Kopfschmerzen von Bedeutung, so Heinen.

 

Multitasking als Auslöser einer Kopfschmerzattacke

Zudem sei insbesondere auch das zunehmende Multitasking einer der Gründe für die häufigen Kopfschmerzen. Viele Dinge werden mittlerweile kurz eingeschoben wie das Schreiben einer SMS, das Betrachten eines YouTube-Videos auf dem Smartphone oder das Lesen und beantworten von E-Mails. Auch wenn sich das Gehirn diesem Multitasking-Rhythmus offensichtlich anpasst, fällt es in Phasen von Ruhe dem Gehirn zunehmend schwerer zu entspannen und abzuschalten. Diese Diskrepanz zwischen getaktetem Leben und der Anpassung des Gehirns führt dann zu gehäuften Kopfschmerzen in Phasen der Ruhe.

 

Entspannungsübungen helfen

An der Kinderklinik der Universität München gibt es spezielle Kopfschmerzsprechstunden, wo Jugendliche lernen, richtig abzuschalten und zu entspannen. Bei Spannungskopfschmerz und Migräne kann es zudem helfen, die Nackenmuskulatur zu entspannen. Hierzu gibt es für die Jugendlichen verschiedene Übungen wie beispielsweise Dehnübungen oder Liegestütze. Professor Peter Kropp vom Institut für Medizinische Psychologie der Universität Rostock betont zudem, dass das Einnehmen von Medikamenten in den allermeisten Fällen unnötig sei. So könne ein Entspannungstraining oder eine kognitive Verhaltenstherapie den gleichen Effekt bringen wie Medikamente, so Kropp. Auch Ausdauersport kann bei Kopfschmerzen helfen.

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