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Jugendämter müssen mehr Erziehungshilfe leisten

von Newsredaktion

Jugendämter

Vielerorts müssen Jugendämter häufiger Familien beispringen, wenn es um die Erziehung der Kinder geht. Bundesweit nehmen die Fälle zu, in denen das Jugendamt bzw. der Staat praktische oder finanzielle Hilfe leisten muss.

Beispiel Thüringen

Als Beispiel dafür kann das Land Thüringen herangezogen werden. Allein hier mussten die Jugendämter in über 22.000 Familien Hilfe leisten, was einem Zuwachs von etwa 2,5 Prozent bedeutet. Diese Zahlen wurden aktuell vom thüringischen Landesamt für Statistik veröffentlicht. Das Jugendamt springt ein, wenn Familien überfordert sind und das Kindeswohl gefährdet ist. Dann leistet das Jugendamt Hilfen zur Erziehung. Dazu zählen Beratung, praktische Hilfe durch sozialpädagogische Familienhelfer und die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in Tagesgruppen, bei Pflegeeltern oder im Heim. In Thüringen machten die Beratungstätigkeiten 60 Prozent der notwendigen Hilfsmaßnahmen aus, die fast 25.000 Kindern zu Gute kamen.

Immer mehr Fälle für das Jugendamt

Die betroffenen Familien leben meist von Hartz IV, oft benötigen auch alleinerziehende Eltern die Hilfe der Jugendämter. Bundesweit sehen im regionalen Unterschiede die Probleme ähnlich aus, denn bundesweit sind die Jugendämter mehr gefordert. Dabei setzen sie meist auf ambulante Hilfsmaßnahmen und auf Prävention. Gerade die vorbeugenden Maßnahmen wie Beratungsgespräche sollen helfen, dass die Situation in den Familien nicht dramatisch eskaliert und die Kinder in Pflegefamilien oder Heimen untergebracht werden müssen, was den Städten und Kommunen letztlich auch viel Geld kostet.

Ambulante Maßnahmen und Ursachen

Überall im Land steigen die Kosten der Jugendämter für die Erziehungsmaßnahmen, überall brauchen immer mehr Familien Hilfe. Gründe sind hier vielfältig und reichen von Trennungen der Eltern, Arbeitslosigkeit oder befristete Jobs, die mehr räumliche und zeitliche Flexibilität erfordern. Ähnlich wie in Thüringen ist die Situation auch in anderen Bundesländern, wie in NRW. Allein in der Stadt Solingen stieg die Zahl der Fälle aktuell von 980 Fällen im Jahr 2011 auf aktuell etwa 1240. In der Stadt setzt man vermehrt auf Pflegefamilien, was kostengünstiger ist als die Unterbringung in Heimen. Außerdem gibt es mehr ambulante Angebote wie Gruppenarbeit oder Tagesgruppen.

Dennoch zahlt sich das möglichst frühe Eingreifen der Jugendämter aus, nicht nur finanziell, sondern vor allem auch in persönlicher Hinsicht für die betroffenen Familien, die bisher den Alltag nicht mehr allein meistern konnten.

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