In Deutschland klafft eine Lücke in der Kinderbetreuung

In einem aktuellen Bericht der Bild machen Zahlen des Instituts der deutschen Wirtshaft in Köln deutlich, dass in Deutschland etwa 300.000 Plätze für die Kinderbetreuung in Kitas oder Kinderbetreuung fehlen. Allein in Ostdeutschland sind es rund 30.000.

So viele Kindergartenplätze fehlen

Die Zahlen zeigen, dass in Nordrhein-Westfalen eine Betreuungslücke von etwa 16 Prozent zu verzeichnen ist. Das entspricht einem Mangel an etwa 77.000 Betreuungsplätzen. Schlechter sieht es mit gut 20 Prozent in Bremen. Ähnliche Zahlen gelten für Rheinland-Pfalz und Bayern wo um die 16.000 bzw. über 50.000 Kita-Plätze fehlen. Die Experten vom Institut der deutschen Wirtschaft gehen davon aus, dass der Bedarf weiter stetig steigen wird und in den nächsten Jahren etwa eine Million Kindergartenplätze fehlen werden. Zuletzt hatte der Bundestag im April zusätzliche Investitionen für etwa 100.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren verabschiedet. Die Regierung stockt damit die finanziellen Mittel bis 2020 auf über eine Milliarde Euro auf. Allein für dieses Jahr stehen 2,5 Milliarden Euro zu Verfügung.

Qualität und Quantität

In diesem Zusammenhang gibt es weitere Probleme, bundesweit. So muss die Kinderbetreuung noch flexibler werden, um den Müttern die Berufstätigkeit zu ermöglichen. Allein mehr Plätze lösen das Problem nicht. Außerdem ist das Problem der Kita-Plätze trotz Rechtsanspruch nicht neu. Viele Eltern müssen sehr weit fahren, um die Kinder unterzubringen. Viele Einrichtungen müssen mit Wartelisten arbeiten. Dazu kommt, dass  die Kitas neue Kinder vor allem im Zeitraum zwischen Juni und Januar aufnehmen. Dazu verlassen im August bzw. September meist einige Kinder den Kindergarten für die Schule. Kitas erhalten viel mehr Bewerbungen als Plätze vorhanden sind. Dabei haben dann auch Kinder das Nachsehen, die im Frühling oder Winter geboren sind und  außerhalb der Kernzeit zwischen August und November bzw. Juni und Januar einen Platz benötigen. Daher kommt es vor, dass das auch Auswirkungen auf die Berufstätigkeit der Eltern hat.

Weitere Aspekte sind zum einen die steigenden Flüchtlinge mit Kindern im Kindergartenalter, außerdem muss die Qualität der Kinderbetreuung stimmen. Dazu gehört nicht nur eine fundierte Ausbildung, sondern auch eine gerechte Bezahlung und nicht zu große Gruppen.