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Immer mehr Väter beziehen Elterngeld

von Newsredaktion Familie

2021 haben 1,9 Millionen Mütter und Väter Elterngeld bezogen. Das ist zwar nur eine geringe Veränderung im Vergleich zum Vorjahr, doch die Zahl der Männer ist weiter angestiegen. Gleichzeitig ging die Zahl der leistungsbeziehenden Frauen zurück. Damit verstärkt sich ein Trend, der seit Jahren sichtbar ist.

Das Statistische Bundesamt hat in seiner neuesten Untersuchung festgestellt, dass mittlerweile jeder vierte Bezieher des Elterngeldes in Deutschland ein Vater ist. Vor wenigen Jahren war es noch jeder Fünfte gewesen. 2021 haben 9.700 Väter mehr als im Jahr zuvor diese Leistung des Staates für Eltern in Anspruch genommen. Immer mehr Väter beziehen Elterngeld.

Die Hälfte ist erreicht

Die Zahlen zeigen, dass die Akzeptanz unter den deutschen Vätern weiter zunimmt, doch noch immer ist lediglich die Hälfte jenes Prozentsatzes erreicht, der theoretisch bei einer vollständigen Gleichberechtigung möglich wäre. Dann würde zumindest jeder zweite Vater seine Erwerbstätigkeit einschränken oder vorübergehend einstellen und das Elterngeld beziehen.

Doch die Betreuung der gemeinsamen Kinder bleibt nach wie vor die überwiegende Aufgabe der Mütter. Sie beziehen zu rund drei Viertel das Elterngeld und nehmen damit auch berufliche Nachteile in Kauf. Doch innerhalb von Deutschland gibt es nach wie vor deutliche Unterschiede, wenn es darum geht, dass sich Väter verstärkt um die Betreuung ihrer Kleinsten bemühen.

Jeder dritte Mann in Sachsen

Wie schon im Vorjahr hat sich Sachsen an die Spitze jener Bundesländer gesetzt, die den höchsten Väteranteil beim Bezug des Elterngeldes vorzuweisen haben. Mit 29,9 Prozent verzichtet dort nun schon fast jeder dritte Mann vorübergehend auf die Fortsetzung seiner Karriere und das zum Wohl der Kinder. Dahinter folgen Berlin mit 27,6 Prozent und Bayern mit 27,5 Prozent, sowie Baden-Württemberg mit 27,4 Prozent.

Nur jeder fünfte Mann im Saarland

Am anderen Ende der Tabelle hat sich ebenfalls nichts geändert. Das Saarland nimmt mit einem Väteranteil von 20,1 Prozent beim Elterngeld, genau wie bereits 2020, den letzten Platz ein. Nicht viel besser ist die Situation in Bremen, dort haben sich lediglich 20,3 Prozent der Väter dazu entschieden, sich verstärkt um die Betreuung ihrer Kinder zu kümmern.

Elterngeld Plus ist niedriger, läuft jedoch länger

Ein Aufwärtstrend ist auch beim sogenannten Elterngeld Plus zu beobachten. Dieses Modell wird seit seiner Einführung im Jahr 2015 immer erfolgreicher. Ziel der Reform war es, die Eltern- und Familienarbeit flexibel unter den beiden Elternteilen aufteilen zu können, ohne finanzielle Nachteile zu erleiden. Im Vorjahr waren 588.000 Frauen und Männer mit dabei.

Das Elterngeld Plus fällt in der Regel niedriger aus als das klassische Elterngeld, doch dafür läuft es deutlich länger. Bis zu 36 Monate können beide Elternteile gemeinsam diese Förderung erhalten, während das klassische Elterngeld lediglich 14 Monate läuft. Im Vorjahr entschieden sich jede dritte Frau und jeder siebente Mann in Deutschland für das Elterngeld Plus. Das waren rund 37 Prozent der Mütter und rund 15 Prozent der Väter.

Im Detail zeigt sich, dass auch die Bezugsdauer des Elterngeldes bei Frauen leicht ansteigt. Sie hat nun eine durchschnittliche Höhe von 14,5 Monaten erreicht. Anders sieht es bei den Männern aus. Diese beziehen das Elterngeld lediglich für einen Zeitraum von 3,7 Monaten. Diese Zeitspanne blieb in den letzten Jahren de facto gleich.

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