Immer mehr Mütter reduzieren ihre Arbeitszeit
von Newsredaktion Familie
Corona hat massive Auswirkungen auf die Arbeitswelt von Deutschlands Müttern. Eine neue Untersuchung zeigt, dass mittlerweile jede fünfte Betroffene ihre Arbeitszeit wegen der Belastungen der Pandemie reduziert hat. Mütter arbeiten weniger, um ihre Kinder zu betreuen, das schlägt sich auch massiv auf ihre Zufriedenheit nieder.
Die Zahlen, die von der Hans-Böckler-Stiftung seit Beginn der Pandemie regelmäßig erhoben werden, sind eindeutig. Corona hat Deutschland Mütter weiterhin voll im Griff. Im Januar dieses Jahres haben 20 Prozent der Mütter einen Teil jener Zeit, die sie bis dahin im Job verbracht haben, dazu genutzt, um sie ihren Kindern zu widmen.
So unzufrieden wie schon lange nicht mehr
Das war bisher erst ein einziges Mal der Fall, und zwar zu Beginn der Pandemie im ersten Lockdown. Kein Wunder also, dass Deutschlands Mütter so unzufrieden sind, wie schon lange nicht mehr. Sie bezweifeln die Wirksamkeit des Corona-Managements. Die Auswirkungen dessen sind mittlerweile klar sichtbar, immer mehr Mütter reduzieren ihre Arbeitszeit. Ihr Leben hat sich seit Corona völlig verändert.
Die mittlerweile sechste Umfrage dieser Art zeigt deutlich, dass Mütter die Hauptbelastung der Pandemie zu tragen haben. Dies gilt, obwohl mittlerweile die meisten Kitas und Schulen geöffnet sind. Diese Entwicklung ist eindeutig der Omikron-Variante geschuldet. Nie zuvor waren so viele Menschen infizieren, das führt zu Problemen an allen Ecken und Enden.
Rückfall in alte Familienmuster
Viele Kinder und Jugendliche sind infiziert, daher müssen sich die Eltern verstärkt um sie in der Quarantäne kümmern. Das hat zu einem Rückfall in alte Familienmuster geführt. Die Mütter sind dazu gezwungen, die Belastung abzufangen, daher treten sie in ihrem eigenen Job kürzer. Das war allerdings nicht immer so.
Noch zu Beginn der Pandemie engagierten sich Väter verstärkt und übernahmen während des ersten Lockdowns Betreuungsaufgaben in der Familie. Doch das hat sich nun geändert. Die traditionellen Familienbilder sind in Deutschlands Familien zurückgekehrt, die Mütter sind nun wieder verstärkt allein gefordert, sich um die kranken oder isolierten Kinder zu kümmern. 60 Prozent der befragten Mütter gaben an, den Großteil der Betreuung zu übernehmen.
Die weiblichen Beschäftigten fehlen in den Betrieben
Ihr teilweiser Ausfall am Arbeitsmarkt, sorgt jedoch auch in den Unternehmen für Probleme. Schließlich fehlen die weiblichen Beschäftigten in den Betrieben zusätzlich zu jenen Ausfällen, die durch die Omikron-Varianten zum Fernbleiben gezwungen sind. Dazu kommen noch Umsatzausfälle, Lockdowns und Probleme mit den Lieferketten, die Deutschlands Unternehmen weiterhin zu schaffen machen.
So waren allein im Januar 2022 rund 40 Prozent von Deutschlands Unternehmen von dem Rückzug der Mütter vom Arbeitsmarkt betroffen, berichtete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die Personalsituation bleibt also weiterhin angespannt.
Betroffene finden ihre Finanzlage belastend
Daneben steigen die finanziellen Sorgen weiter an. Dies betrifft vor allem sozial benachteiligten Familien, die von der aktuell stark ansteigenden Inflation besonders betroffen sind. Fast jeder zweite Betroffene findet seine persönliche Finanzlage belastend. Ausschlaggebend dafür sind zahlreiche gestrichene Minijobs und die Kurzarbeit. Angesichts dieser Entwicklungen ist es wenig verwunderlich, dass sich Deutschlands Mütter unzufrieden und pandemiemüde zeigen.