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Immer häufiger: Burnout im Kinderzimmer

von News

 

Viele haben davon gehört oder es sogar schon einmal selber erlebt: Die Erschöpfungsdepression Burnout. Die Erkrankung, von der viele gestresste Berufstätige betroffen sind, ist jedoch nicht nur unter Erwachsenen verbreitet. Auch viele Kinder leiden unter einem Burnout. „Schulstress, Druck und zahlreiche Termine in der Freizeit - wenn dann die Erwartungen nicht eingehalten werden können wird ein Kind krank“, sagt Michael Schulte-Markwort, Direktor der Kinder- und Jugendpsychatrie der Hamburger Uniklinik. „Schon Kinder im Alter von neun Jahren haben Zukunftsängste, wenn sie nicht aufs Gymnasium kommen“ und „es sind meist gar nicht die Eltern, die den Kindern diese Gedanken vermitteln, sondern die Kinder selbst“ weiß Schulte-Markwort.

Bereits erhöhter Therapiebedarf vorhanden

Um den Kindern Selbstwertgefühl zu vermitteln und ihnen deutlich zu machen, das auch ohne Abitur etwas aus ihnen werden kann, wird eine halbjährige Psychotherapie für Kinder angeboten. Mit Coachings und Lerntherapie trainieren die Kinder auf sich selbst zu vertrauen und ihre Ressourcen zu entdecken. Doch auch die Behandlung mit Medikamenten ist manchmal unumgänglich. Die Eltern sollen an dieser Therapie unbedingt teilnehmen, um auch in Zukunft Verhaltensauffälligkeiten frühzeitiger zu erkennen. Schulte-Markwort wünscht sich außerdem mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität aller Eltern, damit eine manifestierte Depression vermieden werden kann.

Studie beweist: Erhöhter Leistungsdruck könnte eine Ursache sein

Im Auftrag der Bepanthen-Kinderförderung befragen Studenten der Universität Bielefeld 1100 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und sechzehn Jahren, zum Thema Stress und Burnout. Der Studie zufolge, leidet jedes sechste Kind in Deutschland unter erheblichem Stress. Kopf- und Bauchweh, Müdigkeit, Einschlafprobleme und ein erhöhtes Aggressionspotential sind erste Anzeichen für Versagensängste und Depressionen. 60% der befragten Kinder geben an, nicht nach ihrer Meinung gefragt zu werden. Reitstunden, Fußball, Schwimmuntericht und Hausaufgaben am Nachmittag können ein Kind überfordern. Sie haben Angst, ihre Eltern zu enttäuschen oder dürfen nicht selber entscheiden, was sie für gut befinden. Auch zahlreiche Aufgaben im Haushalt und das Betreuen der Geschwister sind für Jungen und Mädchen im Kinder- und Teenageralter ein erheblicher Stressfaktor.

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