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Idealer Altersunterschied bei Geschwistern

von Newsredaktion

Geschwister

Viele Eltern fragen sich, welcher Altersunterschied bei Geschwistern optimal ist. Glaubt man Entwicklungspsychologen, beträgt dieser etwa drei Jahre. In Deutschland ist dieser Abstand auch weit verbreitet. Etwa die Hälfte der Kinder kommt etwa 3,3 Jahre nach dem Bruder oder der Schwester zur Welt. Berufliche oder gesellschaftliche Gründe ergeben aber auch häufig kürzere oder längere Abstände.

Streitkultur und soziales Verhalten

Viele Mütter sind bei ihrem ersten Kind Anfang dreißig. Auch der Anteil der Mütter über vierzig steigt immer mehr an. Im Durchschnitt bekommen die Freuen in Deutschland 1,5 Kinder, es gibt also viele Einzelkinder. Psychologen verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass mit fehlenden Geschwisterkindern auch viele Kinder keine Streitkultur mehr lernen. In einer Online-Umfrage für t-online.de gaben 72 Prozent der Befragten an, dass der Altersabstand der Geschwister Einfluss auf das Sozialverhalten der Kinder hat. 24 Prozent glaubten nicht an einen Einfluss. Tatsächlich lernen Geschwisterkinder viele soziale Fähigkeiten und das Gefühl für Gerechtigkeit. Je geringer der Altersabstand ist, desto stärker wird auch darauf geachtet, dass sie selbst nicht zu kurz kommen. Für Eltern ist es daher eine Herausforderung, allen Geschwisterkindern bei aller Individualität gleichermaßen gerecht zu werden.

Einfluss des Altersunterschiedes

Seit 2009 befassen sich Experten mit dem Altersabstand bei Geschwistern. Dabei spricht vieles für einen möglichst geringen Abstand. In Deutschland werden nur 0,6 Prozent der Kinder vor dem ersten Geburtstag des ersten Kindes geboren. 17 Prozent dagegen vor dem zweiten Geburtstag des ersten Kindes. Ein moderater Altersunterschied der Kinder bringt viele Vorteile mit sich. Die Kinder wachsen gemeinsam auf, machen ähnliche Entwicklungsschritte durch und haben oft noch ähnliche Interessen. Je größer der Altersabstand ist, desto häufiger kollidieren die Interessen. Experten zeigen aber auch auf, dass die Konflikte zwischen altersmäßig nahen Kindern häufiger sind. Hier spielen Konkurrenz und Streit eine große Rolle. Sie buhlen um die Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung der Eltern. Außerdem suchen sie einen Freiraum.

Einfluss auf jüngere Geschwister

Forscher in Großbritannien haben kürzlich herausgefunden, dass der Altersunterschied vor allem die jüngeren Geschwister beeinflusst. Je größer der Altersunterschied ist, desto negativer der Einfluss auf die Persönlichkeit. Die nachgeborenen Kinder werden mit steigendem Altersunterschied auch introvertierter. Ist der Altersabstand gering, verfügen die zweitgeborenen Kinder häufig über ein geringes Selbstwertgefühl, neigten zum Teil sogar zu asozialem Verhalten. Allerdings wirkten sich die Altersunterschiede nicht auf den Erfolg in der Schule bzw. den Bildungserfolg oder auf die berufliche Karriere aus. Dazu werteten die Wissenschaftler die Befragungen von rund 17.000 Kindern aus, die im April 1970 geboren worden waren. Dabei waren auch über 4.100 jüngere Geschwisterkinder beteiligt.

Wichtig zu wissen ist, dass die Beziehung der Geschwister von vielen Faktoren beeinflusst wird. Eine optimale Konstellation gibt es wohl nicht. Denn weitere biologische, seelische und soziale Zusammengehörigkeit machen die Beziehungen so individuell.

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