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Helikopter-Eltern machen ihre Kinder unglücklich

von Newsredaktion Familie

Wie der Name schon sagt, kreisen Helikopter-Eltern beständig um und über ihrem Nachwuchs, um diesen vor allen nur erdenklichen „Gefahren“ des Lebens zu beschützen. Doch damit tun Eltern ihren Kindern nichts Gutes. Das bestätigte nun eine Studie aus Deutschland. Sie besagt, dass diese Kinder unglücklich werden.

Noch vor einigen Jahrzehnten wurden Kinder verstärkt zur Selbstständigkeit erzogen. Für sie war es klar, dass ihre Eltern nicht rund um die Uhr für sie verfügbar waren. Doch das hat sich auch in Deutschland dramatisch verändert. Viele Mütter und Väter haben die Tendenz entwickelt 24 Stunden am Tag zu beschützen.

Betroffen sind Kinder, die nach dem Jahr 2020 geboren wurden

Doch das scheint für ihren Nachwuchs kontraproduktiv zu sein. Eine Studie zur Generation Alpha besagt, dass Deutschlands Kinder so unglücklich wie schon lange nicht sind. Unter der Generation Alpha versteht man jene Kinder, die nach ab dem Jahr 2010 geboren wurden. Die Studienautoren sind davon überzeugt, dass der Trend hin zu Helikopter-Eltern dieses Unglücklich sein befördert hat.

Die Überängstlichkeit hat ebenfalls Auswirkungen auf die Fähigkeiten der Kinder. Diese zeigten in der Studie deutliche Defizite bei der Motorik, der Sprache und in sozialen Belangen. Das bestätigten zahlreiche Lehrer. Wer seine Kinder also zu sehr behütet, oder ihren Alltag mit Aktivitäten vollstopft, tut ihnen nichts Gutes, Helikopter-Eltern machen ihrer Kinder unglücklich.

Sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie mitverantwortlich?

Doch nicht alle Experten sehen die Studienergebnisse so negativ. Sie sehen durchaus Handlungsbedarf, jedoch führen sie zahlreiche Ergebnisse auch auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie zurück. Diese hält die Welt nun schon seit mehr als eineinhalb Jahren in ihrem Griff und hat massive Auswirkungen auf die sozialen Kontakte von Kindern.

Eltern sind gefordert Familie, Beruf und Home-Schooling unter einen Hut zu bringen. Das führt natürlich auch dazu, dass ein verstärktes Sicherheitsbedürfnis für den eigenen Nachwuchs um sich greift. Doch die Studienergebnisse bieten durchaus Anlass zur Sorge. Die dabei festgestellten Auffälligkeiten sollte man im Auge behalten.

Basis waren 22.000 Kinder

Das Deutsche Institut für Generationenforschung konnte schließlich die Problemstellungen genau beziffern. Immerhin 40 Prozent aller Kinder, die seit 2010 geboren wurden, haben Probleme bei der Sprache, 30 Prozent im sozialen Umgang und fast 20 Prozent im motorischen Bereich. Kein Wunder also, dass die Wissenschaftler Alarm schlugen.

Die Zahlen basieren auf der Einschätzung von Lehrkräften. Diese wurden von den Studienleitern über ihre Wahrnehmungen bei Kindern im Altern von null bis zehn Jahren befragt. Basis der Studie waren ursprünglich 22.000 Kinder. Mehr als 1.200 Lehrkräfte und Betreuerinnen teilten in anonymen Fragebögen ihre Einschätzungen mit, zusätzlich befragen die Studienautoren über 600 Eltern zu ihren Erziehungsmethoden.

Überflutung mit Aktivitäten

Die Ergebnisse führten zu der Auffassung, dass die Kinder in Deutschland selten so unglücklich waren, wie derzeit. Mitverantwortlich dafür dürfte die Überbehütung mancher Eltern sein. Darunter leiden die Kinder, schließlich könne diese ähnliche Folgen haben wie Vernachlässigung. Überbehütung zeigt sich dabei ähnlich problematisch wie die Überflutung des Nachwuchses mit Aktivitäten.

Sport, Musik, Events und andere Ereignisse prasseln dabei auf die Kinder ein, denen dabei die Zeit fehlt, das Erlebte zu verarbeiten. Die Wissenschaftler empfehlen daher bei den Betroffenen gezielte Förderprogramme und eine verstärkte Unterstützung des Bildungssystems.

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