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Harmlos oder extrem gefährlich für Kinder und Jugendliche ? Neuer Streit um Energy-Drinks

von Newsredaktion

Drinks

Kinder und Jugendliche mögen es süß und klebrig. Daher greifen viele von ihnen zu Energy Drinks. Seit langem warnen Ärzte vor den gesundheitlichen Risiken der koffeinhaltigen Getränke. Ein Verkaufsverbot wurde diskutiert, doch erneut lehnt der Bundesgesundheitsminister dies ab. Die Begründung: Ein Verbot sei sinnlos, es sei wichtiger, das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen. Dazu soll eine neue Aufklärungskampagne in den nächsten Monaten beitragen.

Energy Drinks mit Langzeitfolgen?

Die Diskussion um Red Bull und Co. erhitzt schon lange Eltern, Mediziner und Verbraucherschützer. Energy Drinks stellen für Kinder und Jugendliche mit Bluthochdruck eine große Gefahr da, so z.B. ein Argument von Kinderkardiologen. Die Langzeitfolgen des ständigen Konsums sind aktuell noch nicht abzusehen, so die weitere Befürchtung. Immerhin leiden derzeit rund 700.000 Kinder an Bluthochdruck. Kritiker der Energy-Drinks, z. B. die Organisation FoodWatch, führen als Risiken weiterhin Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle, Nierenversagen etc. an. In einer Studie gibt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit an, dass knapp 70 Prozent der Kinder und Jugendlichen zu Energy Drinks greifen. Einige von ihnen würden gleich drei oder mehr Dosen direkt hintereinander konsumieren. Ein bedenklicher Koffein-Konsum.

Verkaufsverbot von vielen Seiten

FoodWatch oder die Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen und andere fordern daher ein Verkaufsverbot, EU-weit. Dem schließt sich auch die SPD-Fraktion des Bundestags an. Dagegen wehrt sich etwa die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke mit dem Argument, die Dosis Koffein in Energy Drinks sei mit der einer Tasse Filterkaffee vergleichbar. Eine bundesweite Kampagne, unterstützt von den zuständigen Ministerien, mit Plakaten, Flyern, Material für den Schulunterricht und Beiträge im Internet sowie Funk und Fernsehen sollen aufklären, warnen und informieren.

Umfangreiche Aufklärungskampagne

Wie dringlich diese Kampagne ist, zeigt, dass auch so genannte Energy Sweets, also Fruchtgummis mit Koffein immer jüngere Kinder ansprechen. Ärzte führen daher an, dass auch in diesen Fällen der Jugendschutz zur Anwendung kommen sollte. Doch sowohl das Bundesjugendministerium wie das Gesundheitsministerium sehen aktuell keinen weiteren Handlungsbedarf, bestehende Richtlinien seien strikt genug und verweisen auf Warnhinweise wie „Erhöhter Koffeingehalt“ oder „Für Kinder und schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“.

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