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Folgen der Wirtschaftskrise für Kinder und Jugendliche

von Newsredaktion

Wirtschaftskrise

Eine Studie befürchtet, dass vor allem Kinder und Jugendliche in Europa trotz wirtschaftlicher Erholung langfristig von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Daher gelten die Jüngsten auch als die größten Verlierer der Wirtschafts- und Schuldenkrise in der EU.

Prekäre Lage trotz wirtschaftlicher Erholung

Auch wenn sich die Wirtschaft in der Europäischen Union langsam wieder erholt, geht die Studie der Bertelsmann-Stiftung davon aus, dass rund 26 Millionen Kinder akut von Armut betroffen sind. Dies bedeutet, dass fast ein Drittel der Menschen unter 18 Jahren unter den Folgen der Wirtschaftskrise leiden. Außerdem sollen über fünf Millionen Jugendliche nur schlechte Perspektiven für die berufliche Zukunft haben, weil sei keine Ausbildungsplätze oder Stellen finden.

Unterschiede zwischen Jung und Alt und Nord und Süd

In einem Ranking belegt Deutschland trotz guter Wirtschaftskraft Platz Sieben, Schweden liegt auf Platz Eins. Größtes Problem laut der Studie ist die wachsende Schere zwischen Alt und Jung. Außerdem gibt es große Unterschiede zwischen Nord und Süd. So stieg die Zahl der von Armut bedrohten Kinder in Ländern wie Spanien, Griechenland, Italien und Portugal von 6,4 Millionen im Jahr 2007 auf aktuell 7,6 Millionen. Die Kinder leben meist in Familien mit sehr geringen Einkommen und erleben dramatische materielle Entbehrungen. Diese Entwicklung wird vor allem durch aktuelle Trends in ganz Europa verstärkt. Hier sind die steigende Verschuldung der öffentlichen Haushalte als Belastung für die Jugend zu nennen, aber auch die stagnierenden Investitionen in Bildung und Forschung. Außerdem erschwert die zunehmend alternde Gesellschaft die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme. Experten fordern daher, die Jugend zu fördern und den Kindern und Jugendlichen bessere Chancen zu ermöglichen.

Problem Jugendarbeitslosigkeit

In Deutschland ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 7,7 Prozent derzeit am niedrigsten in Europa. In Schweden liegt die Beschäftigungsquote bei 73,8 Prozent. Gleichzeitig kritisieren die Experten die Situation in Deutschland, wo trotz Vollzeitjob viele Berufseinsteiger durch Zeitverträge und schlechte Bezahlung von Armut bedroht sind. Nach wie vor leben fünf Prozent der unter 18-Jährigen mit erheblichen materiellen Entbehrungen, bei den über 65-Jährigen sind es 3,2 Prozent. Hier sehen die Autoren der Studie Handlungsbedarf im Bereich Generationengerechtigkeit. Beim Zugang zur Bildung ist nach wie vor eng mit der sozialen Herkunft und dem Bildungserfolg verknüpft.

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