Weitere Erziehungs-News

Flüchtlinge möglichst schnell in reguläre Klassen

von Newsredaktion

Flüchtling

Derzeit gibt es in Deutschland rund eine Million neuer Flüchtlinge, die in diesem Jahr hierhergekommen sind. Laut Experteneinschätzung sind darunter auch 30 bis 40 Prozent minderjährige Kinder und Jugendliche, die zur Schule gehen. Das bringt den einzelnen Schulen mit sich. Dabei gehen die einzelnen Bundesländer sehr unterschiedlich mit der Flüchtlingskrise um.

Förderklassen bereiten vor

Einige Schulen haben bereits viel und langjährige Erfahrung mit Flüchtlingskindern und deren Familien. Bisher war es möglich, diese Kinder in einer Förderklasse zwei Jahre lang u.a. mit intensiven Deutsch-Sprachkenntnissen auf den regulären Unterricht vorzubereiten. Mit der hohen Zahl an Flüchtlingen ist das derzeit vielerorts schwierig geworden und nicht mehr möglich. Häufig sind es zu viele neue Flüchtlinge, sodass Lehrkräfte fehlen und neue Stellen erst geschaffen werden müssen.

Schulpflicht, wenn auch nur kurz

Dieses Schnellförderprogramm für die geflüchteten Kinder ist häufig auch zu kurz. Denn oft gibt es nur noch ein Jahr lang Förderunterricht, was nicht für ausreichende Sprachkenntnisse genügt. Diese Förderklassen oder internationalen Klassen werden in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Zwar besteht bei den Kindern fast überall Schulpflicht, die unabhängig vom Aufenthaltsstatus ist. Bei abgelehnten Asylanträgen gilt die Schulpflicht nur bis zur Ausreise. Zudem gibt es Unterschiede, ab wann die Schulpflicht gilt. Etwa in Hamburg oder Baden-Württemberg gilt sie nach sechs Monaten nach der Einreise. In den meisten übrigen Bundesländern müssen Kinder nach gut drei Monaten nach der Einreise in die Schule.

Integration in Regelklassen

Oft gehen die Kinder unmittelbar nach der Ankunft auch in die Schule, was zur Stabilisierung und Normalität beiträgt, selbst dann, wenn es sich nur um wenige Wochen handelt und der mögliche Asylantrag abgelehnt wird. Gleichwohl ist es oft schwierig, die Flüchtlinge möglichst rasch in den Regelunterricht zu integrieren, meist aufgrund der Sprachbarriere. Doch der Schulbesuch und die regulären Klassen tragen zur Integration bei, auch wenn es soziale und sprachliche Schwierigkeiten gibt. Konkret könnte das etwa so aussehen: So kann etwa in einer Klasse mit 25 Kindern mit fünf Flüchtlingen eine Gruppe von vier Kindern deutscher Herkunft sich um ein Flüchtlingskind kümmern, um etwa bei deutschen Sprache zu helfen.

Weitere Erziehungs-News