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Familienpolitik 25 Jahre nach der Deutschen Einheit

von Newsredaktion

Familie

Die Deutschen schätzen die teiltraditionelle Familie. 25 Jahre Deutsche Einheit, was morgen mit dem 3. Oktober gefeiert wird, haben die Familienpolitik in Ost und West verändert. So schätzt man im Westen die Kinder-Krippen, im Osten wünschen sich Frauen den Partner als Ernährer der Familie. Heute gibt es verschiedene Lebensentwürfe, wie neue Studien zu berichten wissen.

Klischees in Ost und West

Das wichtigste Resümee der Studie, für die bundesweit Menschen zu Einstellung und Vorstellung zu den Themen Arbeit und Leben befragt wurden, ist: Die Menschen in Ost und West haben sich angenähert, aus beiden System wurden positive Aspekte bewahrt, die unterschiedlichen Erfahrungen haben zum Lernen und Austausch geführt. Denn mit Ost und West prallten zwei Gesellschaftsmodelle aufeinander. Im Osten die gut ausgebaute Infrastruktur der Krippen und Kitas und in Vollzeit berufstätige Frauen, im Westen Versorger-Ehen und Frauen als Mutter und Hausfrau. Was ist von diesen Klischees übriggeblieben?

Kinderbetreuung und Vollzeit-Beschäftigte

Nach wie vor arbeiten im Osten des Landes mehr Mütter in Vollzeit als im Westen. Wenn Frauen Kinder bekommen, geht die Quote der erneut Vollzeit berufstätigen Frauen im Osten von 73 auf 40 Prozent, im Westen von 77 auf 14 Prozent. Die ostdeutschen Frauen haben dabei mehrheitlich kein schlechtes Gewissen, anders als im Westen. Denn noch immer gelten Frauen, die früh wieder arbeiten gehen hier wie dort schnell als Rabenmutter. In Ost und West machen sich gleichermaßen Familien für den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen stark. Das bewirkt auch, dass die Frauen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben und die Existenz der Familie gesichert ist, findet die Mehrheit der Deutschen. Gerade im Westen wird hier noch ein großer Nachholbedarf gesehen, denn 70 Prozent der Westdeutschen bewerten das Betreuungssystem der ehemaligen DDR als positiv.

Gleichberechtige Partnerschaft und Zeit für die Familie

Im ganzen Bundesgebiet findet das partnerschaftliche Familienmodell, bei dem sich beide Partner gleichberechtigt um Kinderbetreuung und Einkommen der Familie kümmern, vor allem bei jungen Paaren immer mehr Anhänger. Das ostdeutsche Selbstverständnis von Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Berufstätigkeit der Frauen ist dabei Vorbild. Das klassische, westliche Bild vom Vater der allein arbeiten geht und die Mutter, die sich um Kinder und Haushalt kümmert und allenfalls etwas dazuverdient, findet kaum noch Zuspruch. Dies gilt für Ost und West. Hier wie dort möchten Familien nicht mehr nach dem klassischen BRD-Modell mit dem arbeitenden Vater und der Hausfrau, aber auch nicht nach dem DDR-Modell mit zwei in Vollzeit arbeitenden Elternteilen leben. Angestrebt wird jetzt ein partnerschaftliches Familienmodell, in dem beide Eltern arbeiten, jedoch ausreichend Zeit für sich und die Familie haben.

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