Experten kritisieren fehlenden Schwimmunterricht
von Newsredaktion
Schwimmunterricht steht auf dem Lehrplan, einige Landesregierungen haben Absichtserklärungen abgegeben. Dennoch können viele Kinder im Grundschulalter nicht schwimmen. Nun schlagen Experten wie Vertreter der DLRG oder Sport- und Schwimmlehrer Alarm und fordern weitere Maßnahmen.
Schwimmen lebenswichtige Fertigkeit
Der Lehrplan in Nordrhein-Westfalen etwa sieht vor, dass Kinder im Verlauf der Grundschule schwimmen können sollten. Doch tatsächlich können immer weniger Schüler schwimmen. Dem stimmt auch die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen zu. Übereinstimmend erklären Experten, dass die Fähigkeit zu schwimmen zu den lebenswichtigen Fertigkeiten von Kindern zählt. Leider sind erhebliche Leistungsunterschiede bei den Kindern festzustellen.
Eltern und Lehrkräfte befragt
Die Universität Wuppertal hat festgestellt, dass die genaue Zahl der Nichtschwimmer nicht exakt zu ermitteln ist. Untersuchungen der Jahre 2006 bis 2015 schwanken zwischen etwa sieben Prozent und 46 Prozent. In unterschiedlichen Untersuchungen wurde ermittelt, ob Kinder über ein Schwimmabzeichen oder ähnliches. Außerdem wurden Eltern und Lehrkräfte befragt. Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert, dass die Vorgaben des Lehrplans nicht immer eingehalten werden und viele Kinder bei Badeunfällen verunglücken.
Qualifizierte Schwimm- und Sportlehrer
Dass viele Grundschüler nicht mehr schwimmen können, hat verschiedene Ursachen. Viele Eltern verlassen sich auf die Schule, die häufig überfordert sind. Ein weiterer Grund ist, dass es immer weniger Schwimmbäder gibt, die qualifizierte Schwimmkurse anbieten können. Allein in Nordrhein-Westfalen gab es in 2017 zahlreiche Schließungen und keinerlei Neueröffnungen. Vielen Kommunen fehlen die finanziellen Mittel. Auch die Sportlehrer verweisen darauf, dass an vielen Grundschulen qualifizierte Lehrkräfte bzw. Sportlehrer fehlen. Sie benötigten regelmäßige Fortbildungen für den Schwimmunterricht und eine Bescheinigung zur Rettungsbefähigung.
Förderprogramme für das Schwimmen
Gleichzeitig versuchen die Bundesländer mit unterschiedlichem Erfolg, die Schwimmfähigkeit unter den Schülern und speziell der Grundschüler weiter zu fördern und zu verbessern, zum Beispiel mit bestimmten Programmen oder finanziellen Fördermittel für Schwimmkurse und ähnliches. In NRW zum Beispiel fördert die Landesregierung das Programm „NRW kann Schwimmen, um den Zugang zu Schwimmbädern und Schwimmkursen zu verbessern.