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Erzieherinnen - Macht Kita arbeitsunfähig?

von News

Kitas

Die Techniker Krankenkasse (TK) wertete die Krankheitsdaten von rund 100.000 Erzieherinnen und Erzieher für das Jahr 2014 aus, die bei ihr versichert sind. Dabei trat zutage, dass die Berufsgruppe der Erzieherinnen und Erzieher durchschnittlich vier Tage mehr vom Arzt krankgeschrieben wird als der Durchschnitt der übrigen Berufsgruppen. Insgesamt 18,94 Fehltage pro Erzieherin beziehungsweise pro Erzieher sind in erster Linie durch psychische Erkrankungen (4,1 Tage) sowie Krankheiten im Bereich des Atmungssystems (3,3 Tage) bedingt.

 

Stress und Überlastung als Hauptgründe für hohen Krankenstand

Insbesondere Überlastungsanzeichen wie immer weniger Personal für immer mehr zu betreuende Kinder und letztlich dadurch auch ein höherer Stress in Bezug auf den auszuhalten Lärm, sind die einzelnen Gründe für die überdurchschnittlich hohen Krankheitstage dieser Berufsgruppe. Da die anhaltend hohen Krankenstände durch andere Erzieherinnen und Erzieher kompensiert werden müssen, dreht sich die Krankenspirale immer weiter. Das Auftreten von Atemwegserkrankungen resultiert dadurch, dass Kindertagesstätten als besonders mit Bakterien und Viren belastet gelten, ähnlich wie Schulen. Die Techniker Krankenkasse wertete im Rahmen ihres Gesundheitsreport 2015 die Zahlen aus. Insgesamt wertete die TK die Daten von 4,4 Millionen bei ihr versicherten und krankgeschriebenen Personen aus.

 

Fehlendes Personal in Kitas wirkt sich auch auf die zu betreuenden Kinder aus

Nicht nur die Erzieherinnen und Erzieher sind von den hohen Krankenständen betroffen, sondern auch die zu betreuenden Kinder. Da die Kindertagesstätten mitunter auch einen präventiven Charakter im Hinblick auf die spätere Schulfähigkeit haben, sorgt ein Personalengpass an Betreuerinnen und Betreuer dafür, dass die individuelle Förderung des einzelnen Kindes nicht so erfolgt, wie es notwendig wäre. Die einzige Konsequenz ist, durch das Einstellen von mehr Personal den Notstand in den Kindertagesstätten und damit auch die hohen Krankenständen durch Entlastung des jeweils einzelnen tätigen Erziehers beziehungsweise der jeweils einzelnen tätigen Erzieherin aktiv anzugehen. Insbesondere in kommunalen Kindertagesstätten ist allerdings zum einen weder das notwendige Personal vorhanden, noch das notwendige Geld für die Einstellung weiterer Betreuerinnen und Betreuer. Deshalb dürfte sich an der gegenwärtigen Situation auch zukünftig so schnell nichts ändern.

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