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Eltern und ihr Smartphone

von Newsredaktion

Smartphone

Viele Eltern nutzen das Smartphone als Flucht und wollen damit dem Erziehungsstress entgehen. Wissenschaftler haben jedoch herausgefunden, dass sich dies negativ auf den Medienkonsum und das Verhalten der Kinder auswirken kann.

Störungen durch Handy und Co.

Wenn Eltern viel Zeit mit dem Smartphone verbringen, während die Familie beim Essen zusammensitzt, die Familie im Freibad ist oder mit den Kindern auf dem Spielplatz spielt. Forscher der Illinois State University und der Michigan Medical School sprechen dabei von einer so genannten Technoference, also von Störungen und Unterbrechungen durch technische Geräte wie Smartphone, PC oder Fernseher. Bei Kindern kann dies zu Frust, Hyperaktivität, Wutanfällen oder Beleidigt sein führen. Die Studie hat untersucht, wie sich digitale Geräte auf das Verhalten von Eltern und Kindern auswirken.

Die alltäglichen Unterbrechungen menschlicher Interaktionen durch technische Geräte haben demnach enorme Auswirkungen. Analysen gehen davon aus, dass Eltern täglich rund neun Stunden mit Geräten wie Fernsehen, Computer, Smartphone verbringen. Allein ein Drittel davon gehört dem Smartphone. Das handliche Gerätwird vor allem bei Familienaktivitäten wie Essen, Spielen oder Schlafengehen genutzt. Genau diese Momente prägen jedoch das soziale und emotionale Wohlbefinden der Kinder besonders stark.  

Beschäftigung mit Geräten

Beschäftigen sich Eltern mit den digitalen Geräten, sprechen sie weniger mit den Kindern und reagieren ungehalten, wenn die Kinder um Aufmerksamkeit buhlen. Für die Studie wurden die Eltern befragt, wie oft sie die Geräte nutzten und wie oft Aktivitäten und Gespräche mit den Kindern dadurch unterbrochen wurden. Zudem bewerteten die Eltern das Verhalten der Kinder, wenn es in diesem Zusammenhang schmollten, wütend wurden oder die Gefühle verletzt wurden. Von Belang waren auch der Stress der Eltern, Depressionen und die Unterstützung durch die Partner in Erziehungsfragen sowie die Mediennutzung der Kinder.

Bei fast allen Befragten störten ein oder mehrere Geräte bei der Interaktion zwischen Eltern und Kind. So nutzen viele Eltern das Gerät als Fluchtpunkt, wenn sich das Kind schwierig verhält. Das hat den Nachteil, dass Eltern durch die Ablenkung keine Möglichkeit haben, Kindern ein wichtiges positives Feedback und emotionale Unterstützung zu bieten. So neigen Kinder noch mehr zu problematischem Verhalten wie Schmollen und Wutanfälle. Das erhöht den Stresslevel der Eltern und es entsteht ein Teufelskreis.

Zusammenhang zwischen Verhalten und Mediennutzung

So bestätigt sich der Zusammenhang zwischen der Mediennutzung der Eltern und dem schwierigen Verhalten der Kinder. Eltern mit Kindern, die zu Verhaltensauffälligkeiten neigen, tendieren zu mehr Stress und häufigem Rückzug durch digitale Geräte. Das verstärkt die Probleme jedoch. Die Kinder reagieren auf die Flucht in die digitale Welt und tendieren so zu schlechtem Verhalten, um die Aufmerksamkeit der Eltern zu bekommen.

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