Eltern erziehen anders – Und das ist gut so

Eltern erziehen ihre Kinder grundsätzlich anders. Es gibt kein Einheitsrezept, an das sich die Eltern halten, da sie in der Regel anderes Wissen mit in die Erziehung ihrer Kinder bringen. Nach der Aussage von Entwicklungspsychologe Harald Werneck ist das auch gut so. Immerhin erziehen Eltern je nach Herkunft und Alter unterschiedlich. Das konnte vor allem bei älteren Eltern erkannt werden.

Wieso erziehen ältere Eltern anders?

Der Entwicklungspsychologe konnte in seinem Leben schon häufig erkennen, dass Eltern grundsätzlich unterschiedliche Erziehungsstile mitbringen und verfolgen als jüngere Eltern: „Wir haben zu dieser Frage etliche Daten gesammelt und ausgewertet. Das Ergebnis: Wir haben keine relevanten Unterschiede gefunden. Alter ist also kein bedeutender Faktor der Erziehung. Man sollte deshalb nicht den Fokus darauf legen. Das Einzige, auf das wir gestoßen sind, ist, dass ältere Eltern die Kinder weniger als Belastung wahrnehmen. Das hängt wohl damit zusammen, dass Kinderkriegen bei Eltern im fortgeschritteneren Alter oft eine sehr bewusste Entscheidung ist. Ältere Eltern können oft die positiven Aspekte eines Lebens mit Kind mehr genießen – gerade bei Vätern, die wir befragt haben, war diese Einstellung stark ausgeprägt: Wenn sie ein bisschen älter sind, sehen sie Kinder in vielen Fällen als absolute Bereicherung ihrer Lebensqualität an. Sie haben vielleicht schon sehr viel erreicht im Leben, müssen sich also nicht mehr auf ihre Karriere konzentrieren. Ein Kind zu haben, diese Beziehung wirklich bewusst zu erleben, sei etwas Neues, Überwältigendes, sagen uns viele dieser älteren Väter.“

Alter ist zweitrangig

Väter erleben die Vaterschaft in fortgeschrittenem Alter grundsätzlich intensiver als in jüngeren Jahren. Allerdings hängt der Erziehungsstil von der Persönlichkeit der Eltern ab und von den eigenen Erziehungserfahrungen, die sie im Leben gemacht haben. Das Alter ist eher zweitrangig und nicht ausschlaggebend für den aktuellen Erziehungsstil.