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Eltern beeinflussen den Erfolg ihrer Kinder in der Schule

von Newsredaktion Familie

Mutter lernt mit Tocher

Dass das Elternhaus einen Einfluss auf den Schulerfolg von Kindern hat, ist seit langem bekannt. Doch nun hat eine neue Studie herausgearbeitet, welche Faktoren eine gewichtige Rolle spielen. Dabei sind einige interessante Fakten zutage getreten, womit man zunächst nicht gerechnet hätte. Denn Eltern nehmen anders positiven Einfluss, als vielleicht erwartet.

Die reine Kontrolle der Hausaufgaben trägt wenig zum Erfolg von Kindern in der Schule bei. Das ist das überraschende Ergebnis der Studie. Vielmehr sei es wichtig, dass Eltern offen und direkt mit ihrem Nachwuchs kommunizieren. Das betrifft nicht nur die Erwartungen an die Leistung, sondern auch den Schulabschluss, mögliche Berufswünsche und Strategien zum erfolgreichen Lernen. Eltern sollten darüber hinaus möglichst differenziert Lob und Kritik an einzelnen Schularbeiten äußern.

Auswertung von 18 Meta- und 1.700 Einzelstudien

Prof. Dr. Doris Holzberger von der Technischen Universität München führte die Studie gemeinsam mit ihrem Team durch. Dabei werteten die Wissenschaftler 18 Metastudien und rund 1.700 Einzelstudien aus. Die wichtigste Erkenntnis daraus ist sicherlich die folgende: Eltern beeinflussen den Erfolg ihrer Kinder in der Schule. Ihre Verhaltensweisen haben direkte Auswirkungen auf Leistung und Motivation.

Natürlich üben ein lernförderliches Umfeld und die richtigen Bücher Einfluss auf die Leistung aus, doch nichts ist so wichtig, wie die Kommunikation über die Schule und die Bildung. Diese haben eine deutliche Auswirkung auf die Kinder. Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern aus loten, was der Nachwuchs erreichen möchte, und welche Wege zu diesem Ziel führen. Das gilt für jedes Schulfach einzeln.

Ermutigen und Anstrengungen belohnen

Wer gemeinsam mit seinen Kindern Ziele formuliert, sie ermutigt und Anstrengungen belohnt, leistet einen wesentlichen Beitrag zum Schulerfolg. Doch sowohl das Lob, als auch die Kritik müssen sehr konkret und differenziert sein. Das Gießkannenprinzip ist dabei wenig hilfreich. Diskussionen über die Bildung im Allgemeinen sind wenig hilfreich. Differenzierung ist beim Thema immens wichtig.

Das gilt auch für die Erledigung der Hausaufgaben. Die reine Überwachung ist kontraproduktiv. Eltern sollten mit ihren Kindern besprechen, wann und wo die Hausaufgaben gemacht werden. Doch dann ist es wichtig, die Kinder zur Selbstständigkeit zu ermuntern. Sollte Hilfe vonnöten sein, ist es wichtig, dem Kind diese Hilfestellung anzubieten. So können Eltern ihre Kinder am besten dabei unterstützen, in der Schule erfolgreich zu sein.

Fast 50 Prozent der Eltern sind mit dem Schulsystem unzufrieden

Dieser Zugang ist umso wichtiger, wenn man die Ergebnisse einer weiteren europaweit durchgeführten Studie berücksichtigt. Die Lernplattform GoStudent hat 3000 Eltern in Europa zu den Auswirkungen der Pandemie befragt und kam zu erschreckenden Ergebnissen. Fast 50 Prozent der Eltern sind mit dem öffentlichen Schulsystem unzufrieden. Viele von ihnen mussten während der Pandemie Nachhilfe bezahlen. Sie zeigten sich von Lehrern und Schulen enttäuscht.

Die Noten für das Homeschooling fielen dementsprechend aus. 20 Prozent der Befragten vergaben ein „Nicht genügend“, 25 Prozent ein „Genügend“, 35 Prozent ein „Befriedigend“, 15 Prozent ein „Gut“ und lediglich 5 Prozent entschieden sich für die Note „Sehr gut“. Die offenbar breitflächig mangelnde Unterstützung durch die Lehrer kompensierten die Eltern durch Nachhilfeunterricht. Rund ein Viertel der Befragten gaben an, darauf zurückgegriffen zu haben. Damit scheint klar zu sein, dass das öffentliche Schulsystem beim Distance Learning noch massiven Nachholbedarf hat.

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