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Einbeziehung der Eltern gefragt

von News

Schaukel

Das ergab die Studie „Eltern als Bildungspartner: Wie Beteiligung an Grundschulen gelingen kann“ des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR), präsentiert im Dezember 14.

"Die Studie zeigt, wo noch Nachholbedarf besteht", sagte Dr. Cornelia Schu, Direktorin des Forschungsbereichs beim SVR. "Ein Viertel aller Grundschulen macht den Eltern keinerlei Bildungsangebote", so Schu weiter. "In drei Viertel der Grundschulen sind solche Möglichkeiten nur punktuell und unregelmäßig vorhanden. Dabei sind Kursangebote und unterstützende Lernmaterialien gerade für zugewanderte Familien und sozial benachteiligte Eltern wichtig, damit sie ihren Kindern zuhause eine lernförderliche Umgebung schaffen können."

 

Ganztagsgrundschulen beteiligen Eltern

Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: An den so genannten rhythmisierten Ganztagsschulen gelingt es besser, Eltern der ersten Zuwanderergeneration in das Schulleben einzubinden als an Halbtags- oder additiven Ganztagsschulen, bei denen sich an den regulären Unterricht am Vormittag eine pädagogische Nachmittagsbetreuung anschließt. An rhythmisierten Ganztagsschulen, die über den Tag verteilt einen Wechsel von Lernen im Klassenverband, selbständigem Lernen und weiteren Aktivitäten einführten, besteht eine stärkere Notwendigkeit, neue Formen der Ansprache von Eltern zu schaffen.

Aus den vom Bund bereit gestellten Mitteln für den Ganztagsschulausbau wurden teilweise Angebote zur Elternbeteiligung finanziert. "Es liegt auf der Hand, dass Schulen Angebote für die Elternbeteiligung nicht kostenneutral bereitstellen können und dass sie auf die Unterstützung der Politik und die Mitwirkung kommunaler Akteure angewiesen sind", so Dr. Cornelia Schu.

Die Studie gibt etliche Handlungsempfehlungen zur Etablierung einer erfolgreichen und bedarfsorientierten Elternbeteiligung: Die Länder sollten einen Teil des Budgets für Schulen an den Zweck der Elternbeteiligung knüpfen. Die Verteilung sollte an erprobte Konzepte und an eine Qualitätsprüfung gebunden werden. Auf konzeptioneller Ebene sind die Grundschulen auf eine Begleitung durch die Schulbehörden angewiesen, die sie dabei unterstützen können, Ressourcen zu erschließen.

 

Schulsozialarbeit als treibende Kraft

Als treibende Kraft für Elternbeteiligung sollte die Schulsozialarbeit zu einem festen Bestandteil jeder Grundschule werden. Für Schulen ist anzuraten, sich im Stadtteil gezielt zu vernetzen, z. B. in sog. Bildungsketten, in denen Schulen, Eltern und außerschulische bildungspolitische Akteure strategisch zusammenarbeiten. Für solche Vernetzungsvorhaben sollten Kommunen und Länder zusätzliche Mittel bereitstellen. Schließlich muss die Gestaltung von Elternbeteiligungsangeboten ein zentrales Element der Lehrerausbildung und -weiterbildung werden.

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