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Ein Drittel der Kinder lebt in Hartz-IV-Haushalten

von Redaktionsassistenz

SGB-II-Zahlen Kinderarmut mit Grafik

Der prozentuale Anteil der unter 18-jährigen in Hartz-IV-Haushalten ist in den letzten Jahren stark angestiegen. Nach den aktuellen Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes erhöhte sich der Anteil der Kinder und Jugendlichen in Hartz-IV-Haushalten auf jetzt 33,4 %.

Vor fünf Jahren hatte dieser Wert noch bei 31,3 Prozent gelegen. Am Jahresende (Dezember 2018) waren von 5.865.234 Personen, die mit Hartz-IV leben, 1.961.052 unter 18 Jahre alt. Deshalb braucht es aus Sicht der Kinderrechtsorganisation dringend eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland und eine gerechte Kindergrundsicherung.

„Die Armut in Deutschland hat
zunehmend ein Kindergesicht.“

Thomas Krüger, Präsident des Deutschen Kinderhilfswerkes.

 

„Auch wenn die absoluten Zahlen der Kinder und Jugendlichen im Hartz-IV-Bezug nach vielen Jahren des Anstiegs im letzten Jahr endlich wieder etwas zurückgegangen sind, ist ihr prozentualer Anteil weiter angestiegen. Mittlerweile ist jeder dritte Hartz-IV-Empfänger ein Kind, obwohl ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung in Deutschland nur bei rund 16 Prozent liegt. Damit sind Kinder und Jugendliche mit ihren Familien in besonderem Maße von Armut betroffen. Das kürzlich beschlossene ‚Starke-Familien-Gesetz‘ ist ein erster wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Kinderarmut. Dem muss nun möglichst zügig eine Kindergrundsicherung folgen, die ihren Namen verdient. Die Förderung armer Familien und ihrer Kinder sowie unbürokratische Zugänge zu armutsvermeidenden Leistungen gehören auf der Prioritätenliste ganz nach oben. Mittelfristig kann die Lösung nur sein, die gesellschaftliche Teilhabe jedes Kindes eigenständig und unabhängig von der Hartz-IV-Gesetzgebung abzusichern“

 

Kinderspielplatz allein

 

Kinderarmut wirkt sich in vielen Bereichen des Alltags aus, dementsprechend plädiert das Deutsche Kinderhilfswerk für eine Gesamtstrategie zur Bekämpfung der Kinderarmut mit aufeinander abgestimmten Infrastruktur und finanziellen Leistungen, die fachübergreifend an verschiedenen Stellen ansetzt.

Langfristige Forderung: 628 Euro Grundsicherung

Langfristig tritt das Deutsche Kinderhilfswerk für die Einführung einer bedarfsgerechten Kindergrundsicherung in Höhe von 628 Euro nach dem Modell des Bündnisses KINDERGRUNDSICHERUNG ein, die den bestehenden Familienlastenausgleich ablöst, bestehende kinderbezogene Leistungen bündelt und das Existenzminimum von Kindern unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten der Familie, der Familienform und dem bisherigen Unterstützungssystem gewährleistet.



Deutsches Kinderhilfswerk

Infos zum Deutschen Kinderhilfswerk e.V.

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V. setzt sich seit mehr als 45 Jahren für die Rechte von Kindern in Deutschland ein. Die Bekämpfung von Kinderarmut und die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen stehen im Mittelpunkt der Arbeit der Kinderrechtsorganisation. Der gemeinnützige Verein finanziert sich überwiegend aus privaten Spenden an ca. 40.000 Standorten in Deutschland. Das Deutsche Kinderhilfswerk initiiert und unterstützt Projekte und Maßnahmen um Kinder und Jugendliche, unabhängig von deren Herkunft oder Aufenthaltsstatus, zu fördern. Die politische Lobbyarbeit setzt sich für die vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland ein, insbesondere im Bereich der Mitbestimmung von Kindern.

 

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