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Die hohe Inflation trifft Familien am stärksten

von Newsredaktion Familie

Vater, Mutter, Kind

Deutsche Familien spüren den Preisanstieg der letzten Monate besonders stark. Dieser schlägt sich vor allem in den Bereichen Lebensmittel, Heizung und Treibstoff nieder. Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Diskussion, wer denn nun am stärksten unter der Inflation leidet, längst entschieden ist. Es sind die Familien.

Diese müssen mit Mehrkosten von rund 550 Euro pro Jahr rechnen. Dabei trifft es vor allem Familien mit Kindern. Hier spielt es keine Rolle, ob es sich dabei um ärmere oder finanziell bessergestellte handelt. Sie alle spüren den Anstieg der Lebenshaltungskosten, das gilt auch für die Mittelschicht.

Stärker betroffen als der Durchschnitt

Studien haben gezeigt, dass eine Familie, die im Monat zwischen 3.600 und 5.000 Euro netto verdient, einen Anstieg der Preise von 5,5 Prozent verkraften muss. Damit ist sie stärker betroffen als der Durchschnitt, der mit einer Inflation von 5,3 Prozent rechnen muss. Dies gilt sinngemäß auch für ärmere Familien, die mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.000 bis 2.600 Euro auskommen muss.

Etwas anders hingegen sieht die Situation für Singles aus. Ihre Teuerungsrate ist niedriger. Das gilt unabhängig davon, wie viel Geld sie pro Monat verdienen. Die hohe Inflation trifft Familien am stärksten. Diese Zahlen stammen aus dem sogenannten Inflationsmonitor. Diesen hat das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung vor kurzem erstmals erstellt.

Höchste Teuerungsrate seit 30 Jahren

Dabei zeigte sich, was Familien ohnehin seit Monaten in ihrer Geldbörse spüren. Die Preise in Deutschland steigen rasant und dies betrifft nun auch die Haushalte. Im vergangenen Jahr stiegen die Preise um 3,1 Prozent an. Das ist die höchste Teuerungsrate seit 30 Jahren. Die finanzielle Mehrbelastung, unter der Familien aktuell zu leiden haben, ist jedoch leider keine Momentaufnahme.

Die Untersuchung zeigt, dass diese auch im Gesamtjahr 2021 für vierköpfige Familien höher war als für den Durchschnitt. Dies galt unabhängig davon, wie hoch das Haushaltseinkommen war. Bedenkt man, dass die Inflationsrate in Deutschland laut den Zielen der Europäischen Zentralbank eigentlich bei rund zwei Prozent liegen sollte, dann zeigt sich schnell, dass die Preisentwicklung derzeit völlig aus dem Ruder läuft.

Energie stieg um 18 %

Ein Blick auf die Details zeigt, wo das Problem liegt. So stiegen beispielsweise allein die Energiepreise im Vorjahr um 18 Prozent. Noch schlimmer trifft es jenen Familien, die nicht nur mit Öl statt Gas heizen, sondern auch noch ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren. Doch Familien mit Kindern haben in diesen Bereichen oftmals keine Wahl.

Sie fahren viel mit dem Auto, sei es ob zur Arbeit, zur Kita oder zu den Freizeitveranstaltungen der Kinder. Dementsprechend stark trifft sie auch die Verteuerung der Lebensmittel. Je geringer das Einkommen, desto stärker wird hier die Inflation spürbar.

Mehrwertsteuer auf Energie senken?

Trotz dieser unerfreulichen Ergebnisse zeigen sich die Forscher des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung zuversichtlich, dass sich die Teuerung im Laufe des Jahres 2022 abschwächt. Sollten jedoch die Energiepreise weiterhin so hoch bleiben, dann sehen sie die Deutsche Bundesregierung gefordert. Sie könnte beispielsweise die Mehrwertsteuer auf Energie senken, das würde die Haushalte in Deutschland um bis zu 270 Euro pro Jahr entlasten.

Nur so wäre sichergestellt, dass eine Entlastung jenen Bevölkerungsgruppen hilft, die von den Preisanstiegen am meisten betroffen sind. Das sind Familien mit Kindern, ärmere Bürger und die Mittelschicht insgesamt.

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