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Die Corona-Impfung für Kinder ist gestartet

von Newsredaktion Familie

Impfstoff Corona

Seit Montag können auch in Deutschland Kinder gegen das Corona-Virus geimpft werden. Vor einer Woche hatte die EU-Arzneimittelbehörde den Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen. Das ist eine gute Nachricht für alle Impfwilligen. Doch einige Fragen sind noch immer offen.

Als sich vor rund zehn Tagen die Zulassung des Impfstoffs für Kinder abzeichnete, gingen die Wogen in der Diskussion rund um das Thema wieder hoch. Bisher konnten die Ärzte lediglich Jugendliche ab einem Alter von 16 Jahren impfen, das ist nun Vergangenheit. Seit gestern ist die Vergabe von Impfterminen auch an Kinder ab einem Alter von 12 Jahren möglich.

Eltern sollten die Entscheidung treffen

Zahlreiche Experten forderten daraufhin, dass die Teilnehme von Kindern am gesellschaftlichen Leben nicht von einer Impfung abhängen dürfe. Das müsse ihrer Ansicht nach sowohl für den Präsenzunterricht an Schulen, wie auch für zahlreiche Freizeitaktivitäten gelten. Die Eltern sollten auf Basis von ausreichenden Informationen die Entscheidung darüber treffen, ob ihr Kind geimpft werden sollte, oder nicht. Das Entscheidungsrecht müsse dabei alleine bei den Eltern liegen.

Bundeskanzlerin Merkel betonte, dass der sichere Schulbetrieb auch zukünftig, unabhängig davon, ob ein Kind geimpft ist oder nicht, stattfinden wird. Doch die Freigabe des Impfstoffes für Kinder birgt einen Wermutstropfen.

Fehlende zusätzliche Impfdosen

Zwar können sich nun Kinder im Alter zwischen 12 und 16 Jahren ebenfalls um einen Impftermin bemühen, doch deshalb erhalten die Länder noch lange nicht größere Impfstoffkontingente. Die Impfstoffe sollen, wenn es nach dem Willen der Regierung geht, vor allem durch die Hausärzte verabreicht werden.

Der Deutsche Lehrerverband zeigte sich daraufhin enttäuscht. Er bezweifelt, ob die aktuellen Beschlüsse tatsächlich einen positiven Effekt auf den Schulbetrieb ab Herbst haben werden. Schließlich müssten die Kinder zunächst erst geimpft werden, bevor man weitere Lockerungen diskutieren könne. Doch genau das könnte an den fehlenden zusätzlichen Impfdosen scheitern.

Vorrangig bei Risikogruppen einsetzen?

Intensivmediziner verlangen bereits, dass die verfügbaren Impfstoffe vorrangig bei Risikogruppen älterer Menschen eingesetzt werden. Schließlich sei die Datenlage bei Kindern immer noch dürftig. Sie sehen aufgrund der vermehrt auftretenden asymptomatischen Infektion und dem milderen Verlauf bei den Jüngsten keine Indikation für eine vorzeitige Impfung.

Aus aktuellen Umfragen geht hervor, dass nur rund die Hälfte der Eltern in Deutschland ihre Kinder gegen das Corona-Virus impfen lassen möchte. 40 Prozent der Befragten lehnten die Impfung ab, der Rest hat sich noch keine endgültige Meinung gebildet. Doch seit 7. Juli 2021 gilt auch für Deutschland: Die Corona-Impfung ist gestartet.

Man erwartet, dass die Ständige Impfkommission für Deutschland demnächst ihre Einschätzung zur Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren abgeben wird. Bisher äußerte sie immer wieder Vorbehalte gegen eine Impfkampagne bei Kindern. Gut möglich, dass eine positive Stellungnahme die Vorbehalte bei Eltern schwinden lässt.

Beitrag zur Herdenimmunität

Immerhin kann die Impfung zum Erreichen der Herdenimmunität beitragen. Diese liegt üblicherweise bei einem Wert von 70 bis 80 Prozent der Gesamtbevölkerung. Würde man Minderjährige nicht gegen das Corona-Virus impfen, müsste man allerdings schon einen Wert von 90 Prozent der Gesamtbevölkerung erreichen.

Das erscheint derzeit allerdings aufgrund der großen Zahl von Impfskeptikern wenig realistisch. Unterdessen haben die Impfungen bei Kindern bereits in zahlreichen Ländern wie den USA oder Kanada begonnen oder stehen kurz vor dem Start.

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