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Die Adoptivkinder in Deutschland werden immer jünger

von Newsredaktion Familie

Adoption

Während die Adoptionen aus anderen Ländern immer weiter zurückgehen, steigen sie in für deutsche Kinder immer weiter an. Der Grund liegt vor allem in den gestiegenen Adoptionen von Stiefkindern. Daher kletterte der Anteil der unter 3-Jährigen im Jahr 2020 auf 48 Prozent, meldet das Statistische Bundesamt.

Damit war im Vorjahr fast jedes zweite adoptierte Kind in Deutschland jünger als drei Jahre und somit im Säuglings-, bzw. Kleinkindalter. Im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet dies einen Anstieg von zwei Prozentpunkten. Die Zahlen beweisen, dass der Trend zu immer mehr Adoptionen von Kindern in dieser Altersgruppe weiter anhält. Dieser Anstieg der Zahlen ist nun schon seit zehn Jahren zu beobachten.

Jede zweite Adoption betrifft Säuglinge und Kleinkinder

Damals betrug der Anteil der Säuglinge und Kleinkinder nur 32 Prozent, betroffen war also jede dritte Adoption. Mittlerweile ist es bereits jede Zweite. Gleichzeitig ging die Gesamtzahl der Adoptionen in Deutschland zurück. Sie sank von 4.021 Fällen vor zehn Jahren auf nunmehr 3.774. Das ist ein Rückgang von immerhin sechs Prozent. Verantwortlich für diese Entwicklung ist ein gesellschaftlicher Wandel.

Dieser hat sich in den letzten Jahren merklich vollzogen. Seither adoptieren Stiefmütter und Stiefväter verstärkt die Kinder ihrer neuen Partner. Das lässt sich anhand der vorliegenden Zahlen eindeutig nachweisen. Vor zehn Jahren wurden in Deutschland lediglich 203 Adoptivkinder in einem Alter von unter drei Jahren adoptiert. 2020 waren es hingegen bereits 933 Kinder in diesem Alter. Das hatte deutliche Auswirkungen auf den Anteil von adoptierten Kindern. Dieser verdreifachte sich damit innerhalb von nur zehn Jahren.

Bei Säuglingen 13-mal so hoch wie vor zehn Jahren

Ganz besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei Säuglingen in einem Alter von unter einem Jahr. Dort ist der Anteil mittlerweile fast 13-mal so hoch, wie noch vor zehn Jahren. Entschieden sich damals die betroffenen Stiefelternteile lediglich in 38 Fällen für eine Adoption, so waren es im Vorjahr schon 489 Fälle. Damit stieg der Anteil der Stiefkind-Adoptionen bei Säuglingen von 51 Prozent auf 81 Prozent an.

Diese Zahlen zeigen, die Adoptivkinder in Deutschland werden immer jünger. Gleichzeitig lassen sie auch die Bedeutung dieser Art der Adoption deutlich anwachsen. War sie vor zehn Jahren noch für etwas mehr als die Hälfte aller Fälle verantwortlich, so sind es mittlerweile zwei Drittel. Diese Entwicklung steht in krassem Gegensatz zur Entwicklung bei internationalen Adoptionen.

Der Anteil internationaler Adoptionen sank um drei Viertel

Diese gehen immer weiter zurück und spielen in Deutschland nur noch eine geringe Rolle. Holten deutsche Eltern im Jahr 2010 noch 464 Kinder aus anderen Ländern zur sich nach Hause, so sank dieser Anteil seither um drei Viertel auf lediglich 116 Fälle. Die meisten dieser Kinder stammten aus Asien, gefolgt von Europa, Amerika, Afrika und der restlichen Welt.

Die Zahlen unterstreichen nachdrücklich, dass die Familien in Deutschland immer enger zusammenrücken. Wenn Eltern einen neuen Partner finden, dann erklären sich immer mehr von ihnen dazu bereit die Kinder aus anderen Beziehungen zu adoptieren und damit auch rechtlich anzuerkennen. Die Entscheidung fällt früh, daher ist inzwischen jedes adoptierte Kind in Deutschland jünger als drei Jahre.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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