Weitere Erziehungs-News

Deutschlands Kinder haben zu wenig Platz

von Newsredaktion Familie

Kleines Zimmer

Jeder Zehnte in Deutschland hat zu wenig Platz in seiner Wohnung. Besonders betroffen sind davon Alleinerzieher und ihre Kinder. Das zeigt eine Erhebung des Statistischen Bundesamts.

Basis dieser Daten war eine Studie zu Einkommen und Lebensbedingungen für das Jahr 2021. Dabei zeigte sich, dass der Anteil Minderjähriger, die mit beengten Wohnverhältnissen zu kämpfen haben, sechsmal so hoch ist wie der Anteil älterer Menschen ab einem Alter von 65 Jahre. Städte sind von dieser Situation besonders betroffen.

Alleinerzieher sind besonders betroffen

Hier treten die beengten Wohnverhältnisse dreimal so oft auf wie auf dem Land. Bei Alleinerziehern und ihren Kindern beträgt der Anteil 28,4 Prozent, in den Städten 15,5 Prozent und in ländlichen Gebieten 4,9 Prozent. Die Bundesregierung möchte dieser Situation mit dem Bau neuer Sozialwohnungen entgegentreten.

Deshalb sollen in Deutschland zukünftig pro Jahr 400.000 neue Wohnungen entstehen, 100.000 davon sollen Sozialwohnungen werden. Damit möchte man gegen den Mangel an bezahlbarem Wohnraum ankämpfen.

Haushalte mit Kindern sind stärker betroffen

Immerhin leben 8,6 Millionen Menschen in überbelegten Wohnungen. Das sind 10,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Als überbelegt gilt eine Wohnung dann, wenn sie über zu wenige Zimmer im Verhältnis zur Personenanzahl verfügt, die darin leben.

Haushalte mit Kindern sind grundsätzlich stärker betroffen als Haushalte ohne Kinder. Schließlich beträgt hier der Anteil statt 10,5 ganze 15,9 Prozent. Am stärksten trifft es dabei Familien mit zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern. Hier leidet schon jeder Dritte an der Wohnsituation. Deutschlands Kinder haben zu wenig Platz.

Auch Ein-Personen-Haushalte sind betroffen

Ganz anders sieht es in Haushalten ohne Kinder aus. Dort klagten nur 6,5 Prozent über die räumliche Enge. Das Problem tritt dann am geringsten auf, wenn es sich bei der Familie um zwei Erwachsene ohne Kinder handelt. Dann sind nur 2,7 Prozent von der Enge im eigenen Heim betroffen. Doch auch Alleinlebende haben nicht immer ausreichend Platz.

Ganze 11,9 Prozent der Ein-Personen-Haushalte würde ebenfalls mehr Wohnraum benötigen. Hier gibt es in der EU eine klare Definition. Sind in einem Ein-Personen-Haushalt nicht mindestens zwei Zimmer vorhanden, dann gilt die Wohnung als überbelegt.

Je größer die Stadt, desto größer das Problem

Dass der Wohnraum besonders in den Städten knapp ist, dürfte niemanden überraschen. Die Zahlen zeigen, dass sich die Situation verschärft, je größer die Stadt ist. In Großstädten sind 15,5 Prozent betroffen, in Kleinstädten und Vororten lediglich 8,6 Prozent.

Vergleicht man die Zahlen mit anderen EU-Mitgliedsstaaten, dann zeigt sich, dass Deutschland eine niedrigere Überbelegung aufweist als der Durchschnitt. EU-weit lag diese bei 17,1 Prozent. Besonders groß ist das Problem in Lettland und Rumänien mit jeweils mehr als 40 Prozent.

Malta und Zypern haben hingegen die geringsten Sorgen, wenn es darum geht, der Bevölkerung ausreichend Platz zu bieten. Hier klagen nur etwas mehr als zwei Prozent der Bevölkerung über zu wenig Platz im eigenen Zuhause.

Weitere Erziehungs-News