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Deutschland erlebt einen Baby-Boom

von Newsredaktion Familie

Neugeborenes

Die Corona-Pandemie erweist sich nun schon im dritten Jahr als große Herausforderung für Eltern und Kinder. Doch die Lockdowns hatten auch einen erfreulichen Effekt. Wie sich jetzt zeigt, wurden im vierten Quartal 2021 mehr Kinder geboren als zuvor.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln führt dies auf den zweiten Lockdown zurück. Dieser hat nach Einschätzung der Experten für einen Baby-Boom gesorgt. Im vierten Quartal 2021 wurden demnach sieben Prozent mehr Kinder geboren als noch im selben Zeitraum des Jahres 2019. Insgesamt kamen im Jahr 2021 797.000 Babys auf die Welt. Das ist der höchste Wert seit 24 Jahren.

Verantwortlich ist die Zeit des 2. Lockdowns

Im Jahr 1997 konnten sich Deutschlands Eltern zuletzt über so viel Nachwuchs freuen. Die Entscheidung für ein Kind, das im vierten Quartal 2021 geboren wurde, müsste demnach in der Zeit der zweiten Welle der Pandemie gefallen sein. In diesem Zeitraum gab es den zweiten weitreichenden Lockdown im Land.

Ähnlich hohe Geburtszahlen hatten die Studienautoren bereits im Februar und März des Jahres 2021 beobachtet. Diese führten sie auf das spätere Frühjahr des Jahres 2020 zurück. Damals bewältigte Deutschland seinen ersten Lockdown in der Corona-Pandemie. Nun hat sich dieses Phänomen offenbar wiederholt. Deutschland erlebt einen Baby-Boom.

Paare verbrachten sehr viel mehr Zeit miteinander

Die Erklärung für diesen Anstieg der Geburten ist nachvollziehbar. Schließlich brachten die Lockdowns das gesellschaftliche Leben im Land völlig zum Erliegen. Homeoffice und Homeschooling erfassten eine breite Mehrheit der Beschäftigten, gleichzeitig verbrachten die Paare so viel Zeit miteinander, wie selten zuvor. Doch dieser Effekt war nicht überall in Deutschland gleich stark zu bemerken.

Die Studie zeigt, dass es zu einem sogenannten Ost-West-Gefälle gekommen ist. Der zweite Lockdown hatte demnach in manchen Bundesländern deutlichere Auswirkungen auf die Geburtszahlen als in anderen. So verzeichneten beispielsweise die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg einen Baby-Boom, während es im Osten Deutschlands eine Flaute bei den Geburten gab.

Die Geburten im Osten gehen weiterhin zurück

Die neuen Bundesländer verzeichneten demnach (mit Ausnahme von Berlin) einen Geburtenrückgang von fünf Prozent im Vergleich zum Jahr 2019. Damit bleiben die Zahlen in jenen Trend, der sich bereits seit einigen Jahren in Ostdeutschland ablesen lässt. Dort gehen die Geburten seit mittlerweile fünf Jahren zurück.

In Berlin hingegen stiegen die Geburten leicht an. Einen ähnlichen Trend verzeichneten auch die Stadtstaaten Hamburg und Bremen. In Bayern und Baden-Württemberg verstärkte sich hingegen ein Trend, der bereits zuvor erkennbar war. In diesen Bundesländern freuen sich immer mehr Eltern über Nachwuchs.

Ob dieser Trend in den nächsten Jahren anhält, ist jedoch unklar. Angesichts der weiter anhaltenden Pandemie muss sich erst zeigen, ob die Eltern weiterhin ihre Familienplanung forcieren. Die Experten gehen allerdings davon aus, dass der Baby-Boom nicht von Dauer sein wird.

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