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Deutschland achtet verstärkt auf Hepatitis bei Kindern

von Newsredaktion Familie

Blut Labor

Zuletzt häuften sich in mehreren Ländern die Fälle von Hepatitis-Erkrankungen bei Kindern. Das nehmen Experten in Deutschland nun zum Anlass, auch hierzulande verstärkt auf die Entwicklung der Krankheitsfälle zu achten.

Die Spezialisten sind alarmiert. Offenbar sind in europäischen Ländern Auffälligkeiten bei Hepatitis aufgetreten. Dort laufen längst die Nachforschungen nach der Ursache, jetzt tritt auch Deutschland auf den Plan.

Auftreten in Großbritannien

Dies passiert vorab, schließlich gibt es aktuell noch keine Berichte über ein ungewöhnliches starkes Auftreten bei Kindern. Anders sieht es hingegen in Großbritannien aus. Deutschland achtet verstärkt auf Hepatitis bei Kindern, derzeit sind dem Robert-Koch-Institut keine auffälligen Daten bekannt. Doch die Experten haben vorsorglich die deutschen Fachgesellschaften und die Bundesländer über die Möglichkeit verstärkt auftretender Krankheitsfälle informiert und gebeten, dem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen.

Eine Abfrage der Kinder-Zentren in Deutschland hat ergeben, dass es keine besorgniserregenden Signale für eine Häufung der Krankheit gibt. Diese wäre in den Zentren sofort sichtbar geworden, schließlich werden dort die schweren Fälle behandelt.

Die Suche nach der Ursache ist nicht ungewöhnlich

Hepatitis ist bei Kindern eher selten, die Suche nach der Ursache gilt in medizinischen Kreisen jedenfalls als nicht ungewöhnlich. Zumeist ist die Krankheit auf eine bislang unbekannte Virusinfektion zurückzuführen. Dabei kommen verschiedene Arten von Viren infrage. Die Krankheit ist also nicht nur auf die Hepatitisviren A bis E zurückzuführen. Dies können diagnostiziert, weitere infrage kommende Virusarten müssen erst mühsam identifiziert werden.

Angesichts der aktuellen Lage ist es nicht verwunderlich, dass schnell einer Verbindung zur Corona-Pandemie hergestellt wurde. Mitte April stiegen in Großbritannien die akuten Hepatitis-Fälle bei Kindern und Jugendlichen plötzlich an. Soweit bisher bekannt ist, sind rund 70 Kinder betroffen.

Einige Kinder hatten eine Corona-Infektion durchgemacht

Bei den Untersuchungen zeigte sich, dass die bekannten Hepatitisviren A, B, C, D und E nicht für den Ausbruch verantwortlich waren. Das untermauerten die Laboruntersuchungen. Doch gleichzeitig zeigten die Ergebnisse, dass einige Kinder zuvor eine Corona-Infektion durchgemacht hatten. Wenig später meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO, dass auch in Spanien und Irland einige Fälle aufgetreten sind.

Mittlerweile sind weitere Fälle in den Niederlanden, Dänemark und im US-Bundesstaat Alabama bekannt geworden. In all diesen Ländern läuft bereits die Suche nach den Ursachen. Noch ist allerdings die Zahl der gemeldeten Fälle zu gering, um von einer Häufung sprechen zu können. Doch die Behörden sind alarmiert und gehen der Sache nach.

Bisher kein Zusammenhang mit Covid-19-Impfung nachgewiesen

Dies gilt auch für Israel, das ebenfalls zwölf Fälle zu vermelden hat. Dort werden die Kinder standardmäßig gegen Hepatitis A und B geimpft, trotzdem kam zu den Infektionen. Die Wissenschaftler in Großbritannien gehen in der Zwischenzeit davon aus, dass die Hepatitis-Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen auf eine Infektion zurückzuführen sind. Bisher fanden die Fachleute jedenfalls keine Verbindung zu Covid-19-Impfungen. Eine Untersuchung der Lebensgewohnheiten der Betroffenen zeigte jedenfalls keine Muster, die auf eine gemeinsame Ursache schließen lassen.

Hepatitis verläuft bei Kindern in der Regel symptomlos, doch diesmal hatten viele von ihnen Gelbsucht. Neben Magen-Darm-Beschwerden kam es auch zu Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall, jedoch zumeist ohne Fieber. Die deutschen Gesundheitsbehörden sind jedenfalls vorbereitet und beobachteten die weitere Entwicklung genau.

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