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Der Väterreport 2021 bringt überraschende Ergebnisse

von Newsredaktion Familie

Vater_und_Kind

Die Rolle der deutschen Väter ist schon längere Zeit einem Wandel unterworfen. Die heutige Generation unterscheidet sich deutlich von ihren eigenen Vätern. Lag der Fokus in der Kindererziehung in früheren Zeiten deutlich auf den Müttern, so ist die Erziehung heute von Gemeinschaftlichkeit geprägt.

Väter haben eine engere Beziehung zu ihrem Nachwuchs und nehmen verstärkt an deren Leben teil. Das zeigt auch die neueste Ausgabe des Väterreports, der vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben wird.

Beeindruckende Veränderungen

Dieser beschreibt die familiäre und berufliche Situation von Vätern in Deutschland. Er wirft einen kritischen Blick auf die Diskrepanz zwischen Realität und Wirklichkeit und zeigt die Veränderungen, die durch die Corona-Pandemie entstanden sind, auf. Die Veränderungen in der deutschen Gesellschaft sind durchaus beeindruckend, denn der Väterreport 2021 bringt überraschende Ergebnisse.

So gaben 69 Prozent der Väter an, dass sie sich mehr um ihre Kinder kümmern würden, als noch ihre eigenen Väter. Erziehung und Betreuung sind ein großes Thema geworden. Damit entsprechen die Väter den Erwartungen der Gesellschaft, denn rund 80 Prozent der Bevölkerung sieht dies auch als deren Aufgabe an. Das Schlagwort dafür heißt aktive Vaterschaft.

Der Wandel zeigt sich am besten in jener Zeit, die Väter für die Betreuung ihrer Kinder aufbringen. Waren es 1993 noch 1,9 Stunden pro Tag unter der Woche, so ist dieser Zeitraum auf mittlerweile 3 Stunden angewachsen. Diesem Trend stimmte rund die Hälfte der Befragten zu. Sie gaben an, dass sich die Partner heute deutlich mehr unterstützen als früher.

45 Prozent wünschen sich mehr Zeit

Doch noch immer hinken die Wünsche den Möglichkeiten hinterher. Fast die Hälfte der Väter in Deutschland wünscht sich eine bessere Verteilung der Aufgaben in Familie und Beruf. Eine Mehrheit von 55 Prozent würde gerne die Betreuung der eigenen Kinder zur Hälfte übernehmen. Doch nur 17 Prozent können diesen Wunsch tatsächlich umsetzen. Im Gegensatz dazu würden 42 Prozent der Mütter gerne wieder arbeiten oder länger arbeiten gehen. Immerhin 45 Prozent der Väter sind der Meinung, dass sie noch immer nicht ausreichend Zeit mit ihren Kindern verbringen können.

Die Auswirkungen der Neuorientierung in der Familienpolitik in Deutschland sind bereits erkennbar. Die Kombination aus Elternzeit und Elterngeld hat dazu geführt, dass sich deutlich mehr Väter ihrem Nachwuchs widmen. Vor 15 Jahren nahmen nur drei Prozent der Väter die Leistungen in Anspruch.

Partnermonate verlängern das Elterngeld

Nach einer ersten Reform im Jahr 2008 stieg der Anteil auf 21 Prozent, 2018 kletterte er auf über 42 Prozent. Mitverantwortlich dafür sind sicherlich auch die sogenannten Partnermonate. Diese verlängern das Elterngeld auf 14 Monate, unter der Voraussetzung, dass beide Elternteile in Elternzeit gehen, wie Elterngeld.de berichtete. Diese Monate werden üblicherweise von den Vätern in Anspruch genommen.

Doch hier zeigen sich nach wie vor deutliche Unterschieden zwischen Ost- und Westdeutschland. Während im Osten 49 Prozent der Väter vom Elterngeld Gebrauch machen, so sind es in Westdeutschland lediglich 33 Prozent. Hier spielt auch der Sozialstatus eine entscheidende Rolle. Je höher der Status und damit das Einkommen, desto eher nutzen Väter die Möglichkeiten.

27 Prozent haben Vorbehalte

Das finanzielle Motiv ist immer noch ausschlaggebend dafür, dass Männer Elterngeld und Elternzeit nicht in Anspruch nehmen möchten. 51 Prozent der Befragten gaben dies als Grund an, nur 27 Prozent haben grundsätzliche Vorbehalte.

Die Last der Kinderbetreuung mussten auch während der Pandemie die Mütter tragen. Der Anteil der täglichen Sorgearbeit ist für die Väter zuletzt zwar gestiegen, doch es herrscht immer noch ein deutliches Ungleichgewicht vor. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Rolle des Vaters in der Gesellschaft weiter im Wandel befindet. Die Väter sind weiterhin bereit mehr zu leisten, das gibt Hoffnung für die Zukunft.

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