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Daher unterschätzen sich Mädchen in Mathe

von Newsredaktion

Mathe

Vor allem von Mädchen hört man oft den Satz: „Mathe liegt mir nicht.“ Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat herausgefunden, dass bereits Schülerinnen in der fünften Klasse ihre Stärken vor allem in Fächern wie Sprachen sehen und weniger in Mathematik oder andere Naturwissenschaften. Das hat auch Einfluss auf die spätere Berufswahl.

Selbsteinschätzung bei Schülerinnen und Schülern

Die Experten haben festgestellt, dass Mädchen im Alter von zehn Jahren häufig ihre Fähigkeiten in Mathematik schlechter einstufen als Jungen. Das ist auch bei gleichen Noten der Fall. Diese unterschiedliche Selbstwahrnehmung bleibt bei Schülerinnen und Schülern praktisch während der gesamten Schulzeit bis etwa zur zwölften Klasse bestehen. Das zeigt die Studie des Wirtschaftsinstituts. Dazu wurden Daten von 20.000 Schülern der fünften, neunten und zwölften Klassen analysiert. Die Forscher befragten die Schüler nach ihren Fähigkeiten in den Fächern Mathe und Deutsch sowie den Zensuren in diesen Fächern.

Fähigkeiten in Mathe und Sprachen

Dabei wurden wichtige Unterschiede deutlich. Während die Schülerinnen ihre Fähigkeiten in Deutsch höher einschätzten als Jungen, gingen die Werte der Selbsteinschätzung in Mathe weiter auseinander. Die unterschiedliche Selbsteinschätzung in den Fächern lässt sich teilweise durch tatsächliche Unterschiede in den Leistungen erklären. In der Regel schneiden die Mädchen in der Grundschule in Deutsch bzw. sprachlichen Fächern besser ab als Jungen. In Mathe wiederum sind häufig die Jungen besser. Doch auch bei einer gleichen Benotung schätzen sich Jungen häufig stärker ein.

Konsequenzen für den Berufsweg

Selbst in der Oberstufe der zwölften Klasse schätzen die jungen Frauen ihre Fähigkeiten geringer in Mathe ein als die gleichaltrigen jungen Männer. Über die Schuljahre scheint sich diese Einschätzung seit der fünften Klasse zu festigen, was auch für die mögliche Berufswahl Konsequenzen hat. So entscheiden sich immer noch viele Studentinnen und Studenten für vermeintlich typisch weibliche bzw. männliche Studiengänge bzw. Berufswege, etwa Sozial- bzw. Geisteswissenschaften oder technische Berufsbilder. Tatsächlich sind Frauen in den MINT Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik deutschlandweit noch immer stark unterrepräsentiert. Die negative Selbsteinschätzung führt wohl zum Schluss der Frauen, sie sind für entsprechende Berufe nicht geeignet oder nicht gut genug.

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