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Co-Elternschaft von Lesben und Schwulen: Herausforderung oder neuer Trend?

von Newsredaktion

Co-Elternschaft

In der ZDF-Dokumentation „Mutter, Mutter, Vater, Kind – Elternglück für Lesben und Schwule“ wurde die komplexe Familienkonstellation der Co-Elternschaft vorgestellt. Für viele klingt das ungewöhnlich und kompliziert. Wie funktioniert das tatsächlich?

Kinderwunsch für Lesben und Schwule

Bei Co-Elternschaft oder Co-Parenting gibt es keine Vorgaben oder traditionellen Vorbilder, die für dieses Familienmodell angewendet werden könnten. Und doch ist dieses Familienmodell mit einem biologischen Vater und zwei biologischen Müttern ein Weg für homosexuelle Paare, sich den Kinderwunsch zu erfüllen, verbunden mit moderner Reproduktionsmedizin, dem Kampf gegen Rollenmuster und Klischees und Auseinandersetzungen mit dem Rechtssystem. Denn bisher kennt die Rechtslage diese Konstellation noch nicht. Über die Plattform Familyship finden sich Homosexuelle mit Kinderwunsch.

Künstliche Befruchtung und Eizellspende

Bei dieser Konstellation wird das Kind mit künstlicher Befruchtung gezeugt und das Kind hat zwei Mütter und einen Vater. Die Freunde erziehen das Kind gemeinsam, die Elternteile arbeiten halbtags. Viele Vorbilder gibt es dafür nicht. In einem anderen Fall hat das Kind drei leibliche Elternteile, die Bauchmutter, die biologische Mutter und den Vater als Samenspender. Dabei fungiert eine Frau als Eizellspenderin. Dies ist etwa in den Niederlanden möglich, in Deutschland jedoch verboten. Bei dem Verfahren wird die Eizelle mit dem Sperma befruchtet und dann der zweiten Frau, der Bauchmutter, eingesetzt. Sie bringt das Kind zur Welt und erscheint in der Geburtsurkunde als Mutter. Die Eizellspenderin hat keinen Anspruch auf das Kind. Rechtlich wäre die Spenderin kein weiterer Elternteil. Der Weg der Adoption ist daher für die Eizellspenderin der einzige rechtliche Weg, um das Kind nicht zu verlieren. Mit der Adoption hat das Kind auf dem Papier zwei Elternteile, tatsächlich sind es drei. Doch anders wie in Großbritannien gibt es hierzulande keine eingetragene Drei-Elternschaft.

Traditionen und außergewöhnliche Konstellationen

In der Reportage lebt das lesbische Paar in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Diese Homo-Ehe ist der heterosexuellen Ehe jedoch rechtlich nicht gleichgestellt, sonst wäre der beteiligte Mann automatisch der rechtliche Vater. Viele Paare fürchten den Weg in die Öffentlichkeit, aus Angst vor Diskriminierung, zudem stellt die Co-Elternschaft auch zahlreiche Belastungen und Schwierigkeiten mit sich, bevor das Familienleben anlaufen kann. Letztlich zeigt die Reportage ein Familienbild mit ungewöhnlichen Konstellationen, moderner Medizin, aufgeschlossenen Großeltern und Orientierung an Traditionen.

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