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Chancenungleichheit beim Kita-Platz

von Redaktion

Kita Innenraum

Obwohl es einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung gibt, haben nicht alle Familien Zugang zur Kinderbetreuung. Finanzschwache Familien und vor allem solche mit Migrationshintergrund scheinen bei Auszeichnungen oft leer auszugehen.

Untersuchungen in Deutschland zeigen, dass Kinder aus wirtschaftlich schwächeren oder nicht deutschsprachigen Familien mit geringerer Wahrscheinlichkeit in eine Kita kommen. Laut einer am Freitag veröffentlichten Studie des Bundesamtes für Bevölkerungsforschung (BiB) sind der Beruf, die Bildung und die Sprache eines Elternteils wichtig, um festzustellen, ob ein Kind für die Kita zugelassen wird. Armutsgefährdete Familien und Familien mit Migrationshintergrund wollten den Kindergarten genauso oft wie andere Familien, aber ihre Kinder besuchten seltener den Kindergarten. Ist man arm oder Einwanderer bekommt man weniger Chance auf einen Kitaplatz.

Laut der Studie wurde im Jahr 2020 nur jedes vierte armutsgefährdete Kind unter 3 Jahren in einer Kindertagesstätte betreut, während es grundsätzlich jedes Zweite war. Ein ähnliches Muster zeigt sich bei Familien mit Migrationshintergrund. 38 % der deutschsprachigen Kinder besuchten die Kita, aber nur 24 % der Jungen und Mädchen aus nicht deutschsprachigen Haushalten. Etwa 50 % dieser Familien äußerten einen Bedarf, aber nur 1 von 2 Kindern wurde aufgenommen.

Wissenschaftler sprechen von Lücken, aber für Kinder im Alter von 1 bis 10 Jahren gab es einen Rechtsanspruch auf Kita. BiB-Direktorin Katarina Spies sagte:

„Wenn wir Ungleichheiten in der Bildung abbauen und allen Kindern ermöglichen wollen, ihre Potenziale bestmöglich zu entfalten, sollten die Teilhabemöglichkeiten für alle Kinder erhöht werden."

Die Forscher kommentierten den Bundesbildungsgipfel vom 14. und 15. März. Sie werteten Daten der DJI Parenting Study von 2013 bis 2020 aus. Dazu befragten sie die elterlichen Betreuungspräferenzen und die tatsächliche Kindergartennutzung von rund 96.000 Kindern unter drei Jahren und kamen zu dem Schluss, dass die Kita-Plätze weiter ausgebaut werden müssen.

Am 1. August 2013 war ein bundesweiter Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in Tagespflege oder Krippe ab dem ersten Lebensjahr eingeführt worden, der nicht immer erfüllt wird.

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