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BISS: Sprachfördermaßnahmen in Kitas und Schulen

von News

Sprechblase

Sprachförderung wird in Deutschland in allen Kitas und Schulen mit verschiedenen Instrumenten und Methoden umgesetzt. Über die Bedingungen der Wirksamkeit solcher Maßnahmen ist wenig bekannt. Mehrere wissenschaftliche Projektgruppen wurden nun mit der Untersuchung der vor Ort angewandten Sprachfördermaßnahmen beauftragt. Ihre Evaluationsprojekte werden vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung(BMBF) mit insgesamt ca. 2,5 Millionen Euro bis Ende 2017 finanziert. Sie beinhalten eine Bestandsaufnahme der Sprachfördermaßnahmen in Kitas, Grundschulen und in weiterführenden Schulen. Anschließend erarbeiten die Wissenschaftler gemeinsam mit den Einrichtungen Vorschläge für einen wirkungsvolleren Einsatz der Maßnahmen.

Sprachliche Bildung in den Alltag integrieren fördert natürliche Sprachbildung

Durch alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kita werden Kinder in ihrer natürlichen Sprachentwicklung umfassend und systematisch gefördert. Wie diese alltagsintegrierte Sprachbildung in der Praxis angewandt wird, welche Rahmenbedingungen die Erzieher/innen brauchen und wie sie bei ihrer Arbeit bestmöglich unterstützt werden können, untersucht die Projektgruppe des Staatsinstituts für Frühpädagogik in München. Sie begleitet Erzieher/innen in 34 Kitas in Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland.

Deutsch lernen im Matheunterricht

Schüler/innen lernen die deutsche Sprache nicht nur im Deutschunterricht, sondern auch im Fachunterricht und bei außerunterrichtlichen Aktivitäten. 23 Grundschulen aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und aus dem Saarland haben hier ihren Schwerpunkt. Sie wollen die bildungssprachlichen Kompetenzen insbesondere im Mathematik- und im Sachunterricht sowie im Nachmittagsangebot fördern. Die Zielgruppe der Sprachförderung sind dabei sowohl Kinder nichtdeutscher Herkunftssprache als auch Kinder deutscher Herkunftssprache mit geringen Kompetenzen in der Bildungssprache Deutsch.

Projekt wird wissenschaftlich begleitet

Die Projektgruppen der Universitäten Potsdam, Wuppertal und der TU Dortmund untersuchen die Verfahren, mit deren Hilfe der Sprachförderbedarf festgestellt wird, in Hinblick auf ihre Qualität und Aussagekraft. Zudem werden die Fördermaßnahmen selbst ausgewertet. Und schließlich wird die Weiterbildung der Lehrkräfte für die Sprachförderung in den Blick genommen. Die Schulen erhalten fortlaufend Rückmeldungen über die Zwischenergebnisse. Am Ende der Projektlaufzeit sollen verbesserte Maßnahmen und Materialien für die Sprachförderung zur Verfügung stehen.

Konzept für Sprachförderung neu zugewanderter Schüler/innen

Seiteneinsteiger/innen sind Kinder und Jugendliche, die im schulpflichtigen Alter nach Deutschland einwandern und meist über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen. Bislang fehlt in Deutschland ein übergreifendes Konzept für die Sprachförderpraxis mit neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern. Das Evaluationsprojekt für die Förderung dieser Kinder und Jugendlichen findet an 63 weiterführenden Schulen in Berlin, Bayern, Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen statt.

Neben einer Bestandsaufnahme der bestehenden Sprachförderung wird die Unterrichtsqualität untersucht. Ziel des Projekts ist die Evaluierung bestehender Sprachfördermaßnahmen und deren Umsetzung. Dies ist eine Voraussetzung für die Entwicklung eines praxistauglichen Konzepts für die schulische Integration von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern in der Sekundarstufe I. Das Projekt wird von dem Forschungsverbund EVA-Sek der Friedrich-Schiller-Universität Jena, der Universität Bielefeld und der Europa-Universität Flensburg durchgeführt.

Gemeinschaftsprojekt „Bildung durch Sprache und Schrift“

„Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) ist eine gemeinsame Initiative des BMBF, BMFSFJ, der Kultusministerkonferenz (KMK) und der Konferenz der Jugend- und Familienminister (JFMK) der Länder zur Verbesserung der Sprachförderung, Sprachdiagnostik und Leseförderung. Die Gesamtkoordination und wissenschaftliche Ausgestaltung liegt bei Unis und Sprachförderinstituten.

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