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Bei Erziehung muss man auf sein Herz hören

von Redaktionsassistenz

Es sind aktuell schon 20 Jahre her, seit das Buch „Jedes Kind kann schlafen lernen“ auf den Markt gekommen ist. Aktuell zählt es zu den erfolgreichsten Büchern. Jedoch gibt es nicht nur Befürworter, sondern auch viele Personen, die gegen die Erziehungsmethoden sind, die in dem Buch präsentiert werden. Die Autorin Annette Kast-Zahn wurde nun zum Interview geladen und hat auf viele umstrittene Fragen geantwortet.

Das Interview

Es wurde die Frage gestellt, ob das Buch wirklich der Kindesmisshandlung nahe komme, da viele Eltern die angeblichen Ratschläge derartig empfinden. Die Autorin konnte darauf antworten:  „Am Anfang waren wir überrascht von der ausbleibenden Kritik. Als Ende der 90er Jahre die Verkaufszahlen durch die Decke gingen, bekam ich vor allem sehr viele Dankesbriefe. Erst als es vor zwei Jahren eine neue Auflage gab, ging plötzlich die Protest-Lawine los. Inzwischen ist wieder Ruhe.“ Unter anderem ist die Empfehlung in dem Buch zu finden, dass man das Kind alleine ein- und durchschlafen lassen sollte und man sollte es minutenlang allein lassen, auch wenn es schreit. Weiter heißt es, dass man es beruhigen soll und dann wieder das Zimmer verlassen muss. Kritiker behaupten hierzu, dass das Urvertrauen zwischen Kindern und Eltern zerstört werden würde. „Das wäre ja furchtbar. Aber es ist nicht so. Man kann das Urvertrauen doch nicht daran messen, dass man einfach nur alles dafür tut, damit das Kind nicht weint. Liebevolles Begrenzen gehört auch zum Urvertrauen. Man muss bedenken, dass mehrfaches nächtliches Aufstehen, wenn das Kind schlecht schläft, auch etwas mit der Beziehung macht: Da entstehen negative Gefühle. Aufopferung ist keine Qualität – die Bedürfnisse der Eltern sind auch wichtig“, entgegnet die Autorin.

Auf Rückfrage, ob ein Stillplan, Türgitter und nicht im Elternbett zu schlafen, nicht lieblos wirkt, kann die Autorin locker und angeheitert sagen: “Lieblosigkeit hat doch mit der inneren Einstellung zum Kind zu tun. Man kann sehr liebevoll ein Türgitter anbringen (lacht). Und man kann sehr hart zu seinem Kind sein und es trotzdem im Elternbett schlafen lassen.”

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