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Bedenkliche Ergebnisse bei Schuleingangsuntersuchungen

von Newsredaktion

Untersuchung

Bei den jährlichen Schuleingangsuntersuchungen werden Kinder körperlich untersucht und auch der Entwicklungsstand mit Blick auf Motorik und Sprache festgehalten. In einigen Landkreisen wie im niedersächsischen Diepholz wurden nun überraschende Ergebnisse veröffentlicht, denn derzeit erhalten nur etwa 50 Prozent der Kinder vom Kinder- und Jugendärztlichem Dienst eine Schulempfehlung ohne größere Bedenken. Die Ursachen sind in der Regel Verhaltensauffälligkeiten.

Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchung

Meist werden die Schuleingangsuntersuchungen im Herbst durchgeführt, damit Kinder die Möglichkeit haben, an möglichen Defiziten zu arbeiten. Bei der einstündigen Untersuchung werden nicht nur Körper und Gesundheit überprüft, sondern auch Motorik und sprachliche Fähigkeiten. Außerdem wird das Verhalten der Kinder beobachtet. Demnach zeigen etwa 34 Prozent der Kinder auffällige Verhaltensweisen.

Auffälligkeiten bei Sehtests etc.

Konkret wurden bei gut einem Drittel der Kinder auffällige Sehtests festgestellt, außerdem lag bei vielen Kindern bereits Karies vor. Gut 86 Prozent der Kinder waren dabei normalgewichtig, 7 Prozent wiesen Übergewicht, 5 Prozent wiesen Untergewicht auf. Vor allem Ein Mangel an Bewegung, ein zu großer Medienkonsum sowie falsche Ernährung wurden als Ursachen für das Übergewicht festgestellt. Gut 17 Prozent der Kinder verbringen laut Erhebung jeden Tag mehr als eine Stunde vor dem Fernseher oder dem Computer, dazu kommt, dass viele zu wenig Sport machen oder sich anderweitig aktiv bewegen. Erschreckend war auch, dass 71 Prozent der Kinder nicht Schwimmen und kein Seepferdchen vorweisen konnten. 40 Prozent der Kinder waren auch nicht in einem Sportverein.

Sprachliche Defizite, wenig Bewegung und Übergewicht

Im Bereich der Motorik wiesen 33 Prozent der Kinder Auffälligkeiten auf. Dabei ging es um konkrete Fähigkeiten wie seitwärts Hüpfen, auf einer Linie laufen, beim Malen und Schreiben Stifte halten. Ebenfalls steigende Tendenzen waren bei sprachlichen Defiziten wie geringer Wortschatz, Stottern, Probleme in der Grammatik oder Lispeln. Dazu kommen auch Aufmerksamkeitsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und auffälliges Sozialverhalten. Nach den Untersuchungen bekommen die Eltern zwar eine Beratung und Tipps, was sie gegen die konkreten Defizite der Kinder tun können doch die Zahl der Rückstellungen nimmt weiter ab. Die Schule entscheidet letztlich, ob die Kinder aufgenommen werden oder nicht und wie dort mit den Defiziten umgegangen wird.

Freiwilliger Test Fit in Klasse 5

Zusätzlich zur vorgeschriebenen Schuleingangsuntersuchung gibt es vielerorts die freiwillige Untersuchung Fit in Klasse 5. Dabei wurden im Landkreis zuletzt vor allem bei den Haupt- und Förderschülern Defizite festgestellt. Dies betrifft z.B. die Impfungsraten, häufigeres Übergewicht, auffällige Hör- und Sehtests sowie schlechte Ernährung. Viele Kinder würden nicht zu Hause frühstücken. Experten fordern daher mehr Angebote für sportliche Aktivitäten und im Bereich Adipositas-Vorsorge. Ebenso wichtig wäre ein Schulfrühstück für die Kinder und Jugendlichen.

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