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Alleinerziehende: Steuerklasse II endlich anheben!

von News

Vater mit Sohn

Er startet ab sofort die bundesweite Kampagne "UmSTEUERn - keine Familie II. KLASSE! Steuergerechtigkeit für Alleinerziehende!". Dafür sammeln die Mitglieder Unterschriften, die sie an die entsprechenden Politiker übergeben wollen. Die VAMV-Botschafterin Désirée Nick ruft alle Betroffenen und weitere Unterstützer zum Mitmachen auf.

Entlastungsbeitrag deutlich anheben

Die Forderung der Initiative lautet: Die Unterzeichnenden fordern, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende nach § 24b Einkommenssteuergesetz deutlich anzuheben und regelmäßig anzupassen. Angemessen ist eine Koppelung des Entlastungsbetrags an den Grundfreibetrag, derzeit 8.354 Euro.
Die Hälfte der Kinder in Armut lebt bei Alleinerziehenden. Daran wird die geplante Kindergelderhöhung nichts ändern. Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) fordert parallel eine deutliche Anhebung des steuerlichen Entlastungsbetrags für Alleinerziehende in der Steuerklasse II. Dieser wurde seit über 10 Jahren nicht erhöht.

„Eine Erhöhung des Kindergeldes geht an Kindern in Hartz IV sowie im Unterhaltsvorschussbezug komplett vorbei, da das Kindergeld ganz angerechnet wird“, moniert Edith Schwab, die Bundesvorsitzende. „Einelternfamilien haben mit 42 Prozent das höchste Armutsrisiko aller Familien. Aus gutem Grund hatte die Große Koalition angekündigt, ein Paket zu schnüren und zusammen mit dem Kindergeld die Steuerklasse II zu erhöhen. Hier muss endlich etwas passieren! Ein bloßer Inflationsausgleich nach zwölf Jahren ist allerdings noch keine Verbesserung“, betont Edith Schwab. „Für Alleinerziehende wäre es eine herbe Enttäuschung, wenn sie mit Peanuts abgespeist werden.“

Alleinerziehende finanziell benachteiligt

Der Entlastungsbetrag stagniert seit 2004 bei 1.308 Euro. Im Schnitt haben Alleinerziehende am Jahresende dadurch 350 Euro mehr im Portmonee. Ehepaare haben durchs Splitting bis zu 15.000 Euro im Jahr mehr zur Verfügung, das finden Alleinerziehende ungerecht. Der VAMV fordert, solange es das Ehegattensplitting gibt, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende an den steuerlichen Grundfreibetrag zu koppeln und regelmäßig anzupassen. Auch ein Ausbau des Unterhaltsvorschuss ist überfällig. Langfristig fordert der VAMV die Umgestaltung des bestehenden Steuersystems zu einer Individualbesteuerung und die direkte Förderung von Kindern durch eine Kindergrundsicherung, unabhängig von der Familienform ihrer Eltern. „Alleinerziehende wollen endlich von der Politik als gleichberechtigte Familienform anerkannt, wertgeschätzt und gefördert werden!“, unterstreicht Edith Schwab.

Informationen zur aktuellen Kampagne des VAMV „UmSTEUERN – keine Familie II. Klasse. Steuergerechtigkeit für Alleinerziehende!“ finden Interessierte unter www.vamv.de.

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