Aktueller Bericht zur Sexualität unter Jugendlichen

Bisher hielten sich die Vermutungen, dass Jugendliche immer früher Sex hätten. Eine aktuelle Umfrage zeigt nun ein anderes Bild der jungen Generation. Demnach wollen viele der Jugendlichen lieber auf den richtigen Partner warten, eine große Mehrheit achtet zudem auf Verhütung.

Jugendliche mit ersten sexuellen Erfahrungen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung kommt in der Umfrage zum Ergebnis, dass sexuelle Erfahrungen von Jugendlichen im Alter von 14 Jahren die Ausnahme sind. Damit sind die 14- bis 17-Jährigen nicht früher sexuell aktiv, als in den vergangenen Jahren. Generell haben über 50 Prozent der 17-Jährigen bereits sexuell Erfahrungen. Mädchen sind dabei oft früher aktiv als Jungen. Zudem sind Jugendliche deutscher Herkunft früher sexuell aktiv als Jugendliche im gleichen Alter mit ausländischen Wurzeln. In der Langzeitstudie, die seit 1980 durchgeführt wird, wurden meist Jugendliche ab 14 Jahren befragt, zuletzt wurden auch junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren zu den sexuellen Erfahrungen befragt. Für die Studie wurden nicht nur die Jugendlichen und jungen Erwachsenen befragt, sondern auch deren Eltern.

Thema Verhütung

Deutlich wurde auch, dass unter den Jugendlichen die Bedeutung von Verhütung durch Pille oder Kondom bewusster wird. So hatten sich acht Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer nicht auf das erste Mal vorbereitet und nicht verhütet. 1980 lagen die Werte noch bei 29 Prozent bei den Frauen und bei 20 Prozent der Männer. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist der Unterschied noch größer. Hier sank die Quote von einem Drittel auf ein Zehntel bei den Männern und von 20 Prozent auf 2 Prozent bei den Frauen. Diese Entwicklung bewerten die Experten sehr positiv.

Feste Beziehung wichtig

Diese Ergebnisse zeigen auch, dass den Jugendlichen eine ernsthafte Beziehung sehr wichtig ist. So gab der große Teil der Jugendlichen an, auf den Richtigen bzw. die Richtige zu warten, bevor es zum ersten Mal kommt. Für Mädchen mit Migrationshintergrund spielen häufig auch moralische Bedenken eine Rolle und finden Sex vor der Ehe nicht richtig. In vielen Fällen kommt auch die Angst dazu, dass die Eltern davon Erfahren, bei allen Jugendlichen. Zur Aufklärung gaben die Befragten an, hauptsächlich von den Eltern aufgeklärt worden zu sein, oft kommt das Thema aber auch in der Schule auf. Für Kinder mit muslimischen Eltern sind meist Lehrer oder Gleichaltrige wichtige Ansprechpartner zu diesem Thema.