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Aktuelle Studie: Jugendliche, Alkohol und Werbung

von Newsredaktion

Alkohol

Hat Werbung Einfluss darauf, ob Jugendliche häufiger zum Bier, zu Wein oder Schnaps greifen? Experten aus Kiel sehen einen kritischen Zusammenhang zwischen häufiger Werbung von Alkoholika und dem Komasaufen von Jugendlichen.

 

TV-Spots in der Kritik

 

Krankenkassen wie die DAK Hamburg warnen ebenso vor dem Effekt der TV-Werbung. Experten vermuten, dass die häufige Werbung für alkoholische Getränke im Fernsehen Kinder und Jugendliche zum Trinken verführt. Sie vermuten, dass die ständige Werbung das Risiko deutlich erhöht, dass Kinder Alkohol trinken, bis zum Komasaufen. Eine neue Kampagne soll Eltern, Kinder und Jugendliche ansprechen und aufklären. Dazu wurden durch die Kieler Forscher 1.500 Schüler befragt.

 

Neue Kampagne

 

Dazu kam es zu einer Kooperation der Krankenkasse DAK und dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel. Befragt wurden Schüler aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Brandenburg. Die Schüler gaben an, dass sie wenig Werbung für Alkoholika gesehen hätten. Ihr Anteil am rauschhaften Trinken lag bei 6,2 Prozent. Schüler jedoch, die sehr häufig Werbespots für Bier, Wein, Sekt und Co. gesehen hatten, betranken sich vier Mal so häufig exzessiv. Der Anteil lag hier bei etwa 24 Prozent.

 

Langzeitstudie zum Alkoholkonsum

 

Die Langzeitstudie belegt erneut, dass der exzessive Alkoholkonsum besonders unter Kindern und Jugendlichen ein bundesweites Problem ist. Über die Hälfte der befragten Schüler gab an, bereits Erfahrungen mit Komasaufen zu haben. Vom Komasaufen oder Rauschtrinken sprechen Experten, wenn mindestens fünf alkoholische Getränke in relativ kurzer Zeit zu sich genommen werden. Davon betroffen sind 11 Prozent der Mädchen und 18 Prozent der Jungen.

 

Werbung spricht an

 

Das zeigt, dass Jugendliche die Werbung für alkoholische Getränke nicht nur einfach sehen und wahrnehmen, sondern auch ganz bewusst davon angesprochen werden, und die Kinder animiert, zum Alkohol zu greifen. Die Werbung ist für die Experten demnach ein ernstzunehmender, unabhängiger Risikofaktor. Sie plädieren für ein Werbeverbot ähnlich dem Verbot für Tabak-Werbung und eine Aufklärung der Kinder bzw. eine Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu einem bewussten, kritischen Umfang mit Alkohol, aber auch mit den entsprechenden Werbespots. Gleichwohl erinnert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an eine Studie vom Juni des Jahres, nach der der Alkoholmissbrauch unter Jugendlichen allgemein zurückgeht.

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