Aktenzeichen XY: Entführt, ermordert, abgehauen

In Deutschland sind es aktuell rund 3300 Kinder, die einfach verschwunden sind. Es ist nicht bekannt, wo sich die Kinder befinden oder ob sie jemals wieder auftauchen werden. Aktuell möchte eine spezielle Sendung von „Aktenzeichen XY..ungelöst“ auf diese Kinder aufmerksam gemacht werden. Das Thema bewegt natürlich die Öffentlichkeit sehr und durch die Ausstrahlung möchte ein Lichtblick erhalten werden, der in vielen Fällen sehr gering ist.

Verbrechen oder weggelaufen?

Oft ist es für Eltern nicht nachzuvollziehen, ob die eigenen Kinder einfach weggelaufen sind oder Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind. Meist haben die Eltern keine Ahnung, dass die Kinder schon lange vorher geplant haben, einfach wegzulaufen und gar in ein anderes Land zu reisen. Viele Eltern haben sich jedoch auch mit dem Tod des eigenen Kindes konfrontieren müssen, was ein Trauma bei den Eltern hinterlässt. Noch schlimmer ist es, wenn das eigene Kind spurlos verschwunden ist und keine Antwort auf das Verschwinden erhalten werden kann. Adolf Gallwitz ist forensischer Psychologe an der Hochschule für Polizei in Villingen-Schwenningen und betont, dass die meisten Eltern dauerhaft durch das Verschwinden traumatisiert werden. Besonders wenn Zeitungen zum Todestag der Kinder erneut über die aktuellen Fälle berichten, kann die Trauerarbeit nicht abgeschlossen werden, berichtet der Psychologe.

Mehrere Fälle sollen aufgegriffen werden

Die Öffentlichkeit soll in einige der 3300 Fälle eingeweiht werden, um möglicherweise Hilfe anbieten zu können, um das Verschwinden Minderjähriger aufzuklären. Ob Kinder ermordet wurden, in die Prostitution gezogen oder gar ins Ausland verschickt wurden, soll hier geklärt werden. Rudi Cerne ist der ZDF-Moderator, der versucht, Licht in das Dunkle zu bekommen. Seit den 50er Jahren sind in Deutschland 50.000 Menschen verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Es heißt, dass die Öffentlichkeit sich zur Selbstschonung vorstelle, dass die Kinder in Wäldern oder in verlassenen Häusern leben. Jedoch tauchen die wenigsten Kinder wieder auf. Meistens sind die tödlich verunglückt oder getötet worden.