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ADHS vor allem bei Konzentration

von Newsredaktion

ADHS

Wenn Kinder an ADHS leiden, ist das Problem nicht die fehlende Motivation oder ein Zeichen für Langeweile und Desinteresse. Die Kinder wippen mit dem Fuß oder wackeln mit dem Stuhl vor allem dann, wenn sie sich konzentrieren sollen, wenn sie eine anspruchsvolle Aufgabe bewältigen sollen. Das erklären nun Mediziner vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in einer Stellungnahme.

Bewegung für die Konzentration

Wenn Kinder mit ADHS scheinbar rumhampeln und unaufmerksam sind,  interpretieren viele Eltern und Lehrkräfte das häufig falsch und gehen davon aus, dass die Kinder abgelenkt sind. Der Eindruck wirkt verstärkt, weil das Phänomen nicht auftritt, wenn die Kinder spannende Filme schauen oder mit einem Videospiel beschäftigt sind. Die Ärzte erklären dazu, dass bei den beiden letzten Beschäftigungen Emotionen angesprochen werden und keine Konzentration oder intensives Nachdenken erforderlich sind. Die Kinder nutzen die Sinne, um der Geschichte zu folgen. US-Forscher aus Florida haben gezeigt, dass sich Kinder mit ADHS vor allem aktiv bewegen müssen, wenn sie die Exekutivfunktionen im Gehirn nutzen möchten.

Bereiche des Gehirns

Unter den Exekutivfunktionen des Gehirns versteht man vor allem drei verschiedene Bereiche. Zum einen wäre die Reaktionshemmung zu nennen. Es handelt sich dabei um die Fähigkeit, andere Reize auszublenden und dann nur eine Aufgabe fokussiert auszuführen. Das Arbeitsgedächtnis ist der zweite Bereich. Dieser Bereich ist verantwortlich für das Speichern, Sortieren und Bearbeiten von neuen Erfahrungen und Kenntnissen. Zu guter Letzt sprechen Experten von der flexiblen Aufmerksamkeitssteuerung. Hierbei ist die Fähigkeit gemeint, abwechselnd verschiedene Aspekte einer Aufgabe zu bearbeiten und zu beachten.

Rumhampeln erlaubt

Die Bewegung unterstützt Kinder mit ADHS dabei, aufmerksam, wach und konzentriert zu sein und arbeiten bzw. lernen zu können. Daher ist es sinnvoll, wenn die Kinder im Rahmen wippen, hin und her wackeln dürfen und ähnliches. In der Schule sollte darauf geachtet werden, dass dies nicht zu stark ausgeprägt ist, dass andere Kinder dadurch gestört werden könnten, zum Beispiel durch laute Geräusche. Außerdem dürfen sich die Kinder mit ADHS natürlich auch nicht selbst oder andere gefährden, wenn sie zum Beispiel zu stark mit dem Stuhl hampeln, bis er umfällt. Eine gute Alternative für die Kinder wäre hier etwa ein Sitzball, der auch für den Rücken sinnvoll ist.

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