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Zuviel Lob für Kinder?

von Newsredaktion

Lob

Viele Erziehungsratgeber und auch einige aktuelle Studien warnen die Eltern einstimmig davor, die Kinder zu häufig zu loben. Das wiederum führt zur Verunsicherung der Eltern. Wie viel Lob und Anerkennung für mein Kind ist denn nun gut und richtig? Aus dem Lob kann nämlich auch schnell Manipulation werden, womöglich ist die Anerkennung irgendwann nicht mehr ernst gemeint.

Besser loben oder nicht loben?

Als stolze Mutter oder stolzer Vater möchte man seinem Kind natürlich ständig ein „Gut gemacht!“, „Toll!“ oder ähnliches sagen. Zum Beispiel ist das der Fall, wenn das Kind die ersten Schritte macht. Andere typische Situationen für Lob und Anerkennung sind gute Schulnoten oder auch die Präsentation der ersten eigenen Kunstwerke. In Lehrerfortbildungen zum Thema Loben wird etwa vermittelt, dass die Kinder besser nicht gelobt werden sondern die Handlungen der Kinder neutral kommentiert werden. Beispiel Kunstwerk: „Oh, ich sehe, du hast gemalt.“ Verunsicherte Eltern fragen dann, ob Loben etwa schlecht für die Kinder ist. Ähnlich argumentieren auch viele Ratgeber, dass zu viel Lob auch manipulativ ist, da es abhängig macht und den Erfolg hemmt.

Zuviel und zu wenig Lob

Doch kommen Kinder tatsächlich ohne Lob aus? Ja, das belegen die Kinder in afrikanischen oder asiatischen Ländern. Hier wird sehr selten oder gar nicht gelobt. Das Gegenbeispiel ist Amerika, wo die Eltern die Kinder ständig loben. Interessanter Weise fanden Forscher der Universität von Florida heraus, dass die Schüler, die gelobt wurden, später in weiteren Tests auch schlechter abgeschnitten hatten als die Mitschüler, die das Ergebnis eher sachlich und neutral erhalten hatten. Andere Untersuchungen zeigen, dass vor allem schüchterne Kinder durch zu viel Lob erheblich unter Druck geraten und demotiviert werden.

Ehrliche Anerkennung

Studien der FU Berlin zeigen jedoch, dass wir in Deutschland die Kinder zu wenig loben. Die Wissenschaftler erläutern, dass hierzulande zu häufig und zu viel kritisiert wird. Lob sei für das Selbstwertgefühl sehr wichtig. Die Wissenschaftler bestätigen, dass lobende Worte auch Erwachsene motivieren, erst Recht Kinder, die ihre Persönlichkeit erst noch entwickeln. Wichtig ist dabei aber vor allem, dass Lob und Anerkennung aufrichtig, ehrlich und echt sind. Dabei sind nicht nur Worte, sondern auch Gesten und Mimik wichtig, etwa eine Umarmung oder ein zustimmendes, freundliches Lachen oder Lächeln.

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