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Zahl der Adoptionen geht zurück

von Newsredaktion

Adoption

Seit einigen Jahren geht in Deutschland die Zahl der Adoptionen stetig zurück. So meldet etwa das Statistische Landesamt Sachsen Anhalt einen Rückgang von 10 Prozent. Viele Paare entscheiden sich auch gegen eine Adoption, weil die Hürden sehr hoch sind. Wenn bei Paaren der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, etwa aus medizinischen Gründen, ist die Adoption in vielen Fällen eine Alternative.

Rückläufige Zahlen der Adoptionen

In Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Jahr 54 Jungen und 37 Mädchen unter 18 Jahren adoptiert. Das Statistische Landesamt in Halle gab zudem bekannt, dass in 53 Fällen die Kinder in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu den Adoptiveltern standen. In 35 Fällen handelte es sich um die Stiefmutter oder den Stiefvater. In drei Fällen hatten andere Verwandte die Kinder adoptiert. Bis zum Jahresende 2015 lagen den Behörden 99 Bewerbungen von Paare vor, 37 Kinder und Jungendliche waren zur Adoption vorgemerkt. So gab es für jedes Kind etwa drei Bewerbungen.

Weniger Bewerbungen  

Ähnlich sieht die Situation in anderen deutschen Kommunen aus. So etwa in Solingen in Nordrhein-Westfalen. Auch sind die Zahlen zur Adoption stark rückläufig. Das gilt für die letzten Jahre, so das Landesamt für Information und Technik. Während 2009 noch 12 Kinder und Jugendliche adoptiert wurden, waren es in 2015 lediglich zwei. Entsprechend gehen auch die Zahlen der Bewerber-Paare zurück. In dieser Zeitspanne gingen die Bewerbungen von elf auf fünf zurück. Vor einigen Jahren hatten sich bereits mehr als 30 Paare um Kinder und ihre Adoption bemüht.

Langwieriges Verfahren

Der Grund für diesen Trend ist für die Experten klar auszumachen. Im Wesentlichen ist die Situation der Alleinerziehenden besser geworden. Die Jugendhilfe bietet hier mehr Unterstützung. Außerdem ist damit der Druck für die Alleinerziehenden nicht mehr so groß. Wenn sich Paare für eine Adoption entscheiden, ist das vor allem auch mit langen Wartezeiten verbunden. Das Verfahren dauert in der Regel bis zu fünf Jahre. Dabei geht es vor allem um die so genannte Volladoption. Hier nimmt ein Paar ein fremdes Kind auf. Bei so genannten Stiefkind-Adoptionen geht es häufig schneller. Hier liegt oft die Situation vor, dass die neuen Lebenspartner der Mütter oder Väter sich zur Adoption des Kindes der Partnerin bzw. des Partners entscheiden. Hier gehört das Kind schon zur Familie. So fallen auch die Prüfungen der Bewerber weniger aufwändig aus.  

Strenge Vorschriften und lange Vorbereitung

Bewerber für eine Volladoption müssen einige Hürden überwinden bis zur erfolgreichen Adoption. Sie müssen etwa ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, außerdem ist ein ärztliches Attest erforderlich. In vielen Gesprächen verschaffen sich die Jugendämter zudem einen Überblick über die Bewerber und ihre persönliche, häusliche Situation und die Lebensverhältnisse, etwa familiäres Umfeld und berufliche Situation. Wesentliche Fragen sind dabei etwa, ob die potenziellen Eltern das fremde Kind wie ein eigenes aufnehmen können und wollen. Außerdem muss die Bereitschaft da sein, ein Jahr Elternzeit zu nehmen. Zudem ist es wichtig, Verständnis für die abgebenden Eltern aufzubringen. Die Vorbereitung auf die Adoption ist also extrem wichtig. Daher sind so genannte Qualifizierungskurse etwa der Volkshochschulen unerlässlich.

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