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Weniger Hauptschulen in Baden-Württemberg

von Newsredaktion

Hauptschule

Durch zahlreiche neue Regelungen im Bildungs- und Schulsystem Baden-Württembergs müssen sich Lehrer auf neue Begebenheiten einstellen. Dafür sorgen die Einführung der Ganztags- bzw. Gemeinschaftsschulen, die Abschaffung der bindenden Grundschulempfehlung und das Abitur G8/G9. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisieren mangelhafte Qualifizierungsmaßnahmen.

Neue Rahmenbedingungen erforderlich

Im Fokus dieser Kritik an der Bildungspolitik der Landesregierung stehen vor allem die Haupt- und Werkrealschulen. Der Grund: Ihre Zahl geht seit Jahren stetig zurück. Gab es im Jahr 2003 über 1.200 Haupt- und Werkrealschulen sind es derzeit noch um die 740. Weitere 300 Schulen sind akut bedroht, geschlossen zu werden. Zu wenige Schüler melden sich an. Gesetzlich vorgesehen ist eine Mindestschülerzahl von 16. Auch wenn es strukturelle Veränderungen gibt und dem auch die Schulen Rechnung tragen müssen, sei doch die Politik gefordert und etwa passende Rahmenbedingungen für die betroffenen Lehrer zu schaffen, so die Kritik der Gewerkschaft GEW.

Maßnahmen zur Qualifizierung

So wäre es wichtig, den Lehrern notwendige Qualifizierungsmaßnahmen anzubieten, damit etwa Pädagogen, die auf Grund- und Hauptschullehramt studiert haben, sich für den Unterricht an Gemeinschaftsschulen weiterbilden können. Die Landesregierung hatte zwar finanzielle Mittel zur Weiterbildung zugesagt, doch Grün-Schwarz fährt nun einen Zickzackkurs, der unverständlich für die Gewerkschaft ist. Dazu kommt die Bezahlung der Lehrkräfte.

Ungleiche Besoldung für junge und erfahrene Lehrer

Lehrer, die zum Schuljahr 2017/18 ihre Berufslaufbahn starten und den seit 2011 neuen gemeinsamen Studiengang (Haupt-, Real-, und Gemeinschaftsschulen) absolviert haben, werden der Gehaltsklasse A13 zugerechnet. Das bedeutet ein Mehrverdienst von 400 bis 500 Euro im Vergleich zum Grundgehalt der Lehrkräfte, die schon lange im Schuldienst aktiv sind. Die Gewerkschaft GEW begrüßt zwar die finanzielle Aufwertung des Lehrer-Berufs, kritisiert aber die ungleiche Behandlung junger Lehrer und bereits langjährig tätiger Lehrkräfte. Hier ist wohl frühestens mit den Haushaltsplänen 2018 mit Änderungen zu rechnen. Bis dahin bleibt unklar, wie die Landesregierung den Haupt- und Werkrealschulen stützten möchte und welche Maßnahmen zur Qualifizierung der Lehrkräfte es geben soll.

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