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Viele Fehler der Schüler nach Rechtschreibreform

von Newsredaktion

Rechtschreibung

Mit der umfangreichen Rechtschreibreform vor 20 Jahren sollte die Rechtschreibung vereinfacht werden und die Schüler die Sprache verbessern. Doch eine aktuelle Studie belegt nun, dass die gewünschten Effekte ausgeblieben sind; und im Gegenteil die Leistungen der Schüler im Bereich der Rechtschreibung noch schlechter geworden sind.

Schüler machen mehr Fehler

Kritiker der umstrittenen und viel diskutierten Rechtschreibreform dürften sich mit der neuen Studie bestätigt sehen und sprechen von einem Flop. 20 Jahre nun ist die Rechtschreibreform mit einigen neuen Regelungen in Kraft, doch die Forscher beklagen die zunehmende Rechtschreibschwäche vieler Schüler. Die Erhebung unterscheidet dabei Schüler der einzelnen Jahrgangsstufen. Die Schüler der Unterstufe von Klasse 5 bis 7 stieg die durchschnittliche Fehleranzahl in Diktaten von vier Fehlern in den 1970er Jahren auf sieben Fehler in den Jahren nach 2000 gestiegen. Die Studie stammt vom Bildungsforscher Uwe Grund der Universität Saarbrücken. Weiterhin wurde festgestellt, dass die Schüler der 9. Klassen bundesweit zu etwa 50 Prozent nicht über ausreichende Rechtschreibkenntnisse verfügen. Das heiß im Klartext: Note vier im Diktat.

Rechtschreibreform erfolglos?

Die Forschungsarbeit befasste sich auch mit den einzelnen Bereichen, in denen die Schüler verstärkt Fehler machen. 75 Prozent der Fehler etwa betreffen die wichtigsten Teilbereiche Getrennt- /Zusammenschreibung, Groß-/Kleinschreibung und die s-Schreibung. Damit erweist sich mit Blick auf die Studie die Rechtschreibreform als erfolglos. Die Experten hatten vor allem große Erwartungen an die Reform gestellt, vor allem im Bereich der s-Schreibung mit „ß“ und „ss“. So haben nicht nur die Schüler, sondern auch viele Erwachsene offenbar noch größere Probleme bei der Unterscheidung der Schreibweise mit „s“ oder „ss“, etwa beim Wort „das“ oder „dass“.

Versuche der Rechtschreibreform

Erste Versuche einer Rechtschreibreform gab es mit den so genannten „Orthographischen Konferenzen“ in den Jahren 1876 und 1901. Die Reform von 1996 nun sollte die Rechtschreibung grundlegend vereinfachen. Dabei gab es Streitpunkte sowohl aufgrund der angestrebten konkreten inhaltlichen Änderungen, die geplant waren, wie auch aufgrund der Art und Weise der Durchführung. 2004 und 2006 wurde die Reform in einigen Punkten überarbeitet. Aktuell wird der Schule diese reformierte Rechtschreibung unterrichtet, außerdem wenden die meisten Verlage die Rechtschreibung an.

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