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Trennungskinder erleiden häufiger Depressionen

von Newsredaktion

Trennung

Forscher aus den USA haben jetzt herausgefunden, dass Trennungskinder ein erhöhtes Risiko für Depressionen vorweisen. Besonders bei Mädchen ist das festzustellen. Die Wissenschaftler erklären das mit Hilfe der so genannten Boomerang-Väter.

Folgen der Scheidung

Bei der Trennung und Scheidung der Eltern sind unschöne Szenen, Streit und böse Worte keine Seltenheit. Oft leiden vor allem die Kinder darunter, wenn die Familie auseinanderbricht und ein Elternteil auszieht.  Das bedeutet für die Kinder auch, an Depressionen zu erkranken. Das zeigen verschiedene Studien. Das gilt vor allem häufiger für Jugendliche zu im Vergleich zu Gleichaltrigen, die in einer stabilen Familiensituation aufwachsen. Forscher der US-Universität Houston stellten sich der Frage, was das Risiko erhöht. Gründe können die Abwesenheit eines Elternteils, der Loyalitätsverlust der Kinder, neue Partnerschaften der Eltern oder der Stress durch die familiären Konflikte sein.

Instabile Familienkonstellationen

In einer umfassenden Erhebung wurden etwa 4.000 Jugendliche im Alter von 18 Jahren befragt. Dabei ging es um den Vergleich der Jugendlichen, die dauerhaft beim Vater lebten, deren Vater endgültig die Familie verlassen hatte und deren Vater zunächst ausgezogen war, aber später zurückkam.  Vor allem die letzten beiden Gruppen und Familientypen stehen für Instabilität. Die Wissenschaftler stellten einen erheblichen Unterschied dar, allerdings bei den Mädchen. So waren die Mädchen, deren Väter zunächst ausgezogen waren und später zurückkamen, die Boomernang-Väter, ebenso selten depressiv wie die Gleichaltrigen, die dauerhaft mit dem Vater lebten. Wenn die Väter die Familie endgültig verlassen hatte, waren die Mädchen häufiger depressiv.

Abwesenheit der Väter

Die Abwesenheit des Vaters ist damit nicht allein die Erklärung. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch Loyalitätskonflikte eine wichtige Rolle spielen. Außerdem erläutern sie, dass die Kinder zwar die Situation der Trennung zwar rational verstehen, die Situation dennoch auf sich beziehen. Wenn also der Vater die Beziehung zur Mutter beendet, hat das Mädchen das Gefühl, dass der Vater auch die Vater-Tochter-Beziehung kappt. Wenn Väter später zurückkehren, revidieren sie die Erfahrung des Verlassenwerdens und verhindern so eine mögliche Depression. Interessant dabei ist, dass es für die männlichen Jugendlichen offenbar keinen Unterschied macht, ob die Väter dauerhaft weg bleiben oder später wieder zurückkehren.

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