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So wirkt sich pendeln auf die Familie aus

von Newsredaktion

Pendeln

In vielen Familien gehört es zum Alltag, wenn der Vater oder die Mutter zur Arbeit einen langen Weg in Kauf nehmen müssen. Doch die Folgen für die Familien können erheblich sein. Das Pendeln wirkt sich auf das Familienleben aus und bringt oft Scheidung, hyperaktive Kinder, insgesamt weniger Nachwuchs und Stress mit sich.

Folgen für Familie und Kinder

Es ist nicht ungewöhnlich, wenn Arbeitnehmer mit Kindern kürzere oder längere Zeit zum Arbeitsplatz pendeln müssen. Doch der in der Regel gut bezahlte oder vielleicht auch einzige Job in der Ferne hat zur Folge, dass wenig Zeit für Partner und Familie bleibt, der Haushalt zu kurz kommt. Das Pendeln schafft Konfliktpotenzial in der Beziehung und wirkt sich auf die Kinder und das Kindeswohl aus. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat dazu aktuelle Zahlen aus dem ersten Quartal 2016 vorgelegt. Und danach wohnen von den über 40 Millionen Erwerbstätigen gut 17 Prozent weiter als 25 Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt, bei vier Prozent sind es mehr als 50 Kilometer. Da kommen häufig tägliche Fahrtzeiten von Minimum ein bis zwei Stunden oder mehr zusammen.

Gesundheit der Familienväter

Betroffen sind vor allem hoch qualifizierte Familienväter mit gut bezahlten Jobs, die pendeln müssen. Sie zahlen für den guten Job den Preis der wenigen Bewegung, viel Zeit im Auto oder Öffentlichen Verkehrsmitteln, unregelmäßigen Mahlzeiten, wenig Schlaf und kaum Zeit für Hobbys, Arztbesuche und Freizeit. Nicht zu reden von der fehlenden Zeit für Freunde, Partner bzw. Partnerin und die Kinder. Zusätzlich belasten Stress-Situationen wie Stau, Verspätungen dazu. Das gefährdet die Gesundheit der Arbeitnehmer und den Familienfrieden bzw. die Beziehung.

Instabile Kinder und Frauen mit Kinderwunsch

Bereits 2011 wiesen schwedische Forschungsergebnisse nach, dass Pendler sich häufiger scheiden lassen. Das Pendeln führt zudem zurück zu alten Rollenbildern. Denn meist sind immer noch die Männer die Haupt- oder auch Alleinverdiener. Wenn sie noch lange pendeln müssen, steigt das Konfliktpotenzial. Erziehung und Haushalt bleibt den Frauen überlassen. Bei kurzen Wegen zum Arbeitsplatz beteiligen sich mehr Männer an der Erziehung und der Hausarbeit. 75 Prozent der Hausarbeit und der Erziehung übernehmen die Frauen, durchschnittlich, bei Pendlern liegt der Wert bei 90 Prozent. Ein weiterer Aspekt sind die Kinder. Sie werden häufiger hyperaktiv, ihre psychische Stabilität leidet. Sie kommen meist schlechter mit Gleichaltrigen aus und sind emotional nicht so stabil. Und außerdem: Frauen, die lange zur Arbeit pendeln müssen, verzichten häufig auf ein Kind bzw. auf weitere Kinder.

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