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Österreichs Eltern setzen auf autoritäre Erziehung

von Newsredaktion

Erziehung

In einer aktuellen Umfrage des Österreichischen Instituts für Familienforschung bezeichnet sich die Hälfte der Eltern als pragmatisch und ausgewogen. Ein Drittel konzentriert sich bei der Erziehung auf die Kinder, das macht sich vor allem bei der Handynutzung bemerkbar.

Autoritäre Erziehung und Kindeswohl

Für eine neue Erhebung hat das Österreichische Institut für Familienforschung über 900 Eltern online befragt. Dabei ging es um die Erziehungskompetenz der Eltern. Das Ergebnis zeigt, dass die Wissenschaftler die Eltern im Wesentlichen in drei Gruppen einteilen können. Während gut 20 Prozent der Eltern autoritäre Methoden bei der Erziehung der Kinder einsetzt, steht bei knapp 30 Prozent der Eltern das Kindeswohl und das Kind im Mittelpunkt. Sie bevorzugen die kinderzentrierte Erziehung. Die Hälfte der Eltern würde sich selbst als pragmatisch und setzt auf Ausgleich und einen ausgewogenen Erziehungsstil.

Typische Konflikte in der Familie

So kommt die Studie auch zu dem Ergebnis, das allgemein gültig ist, dass es keinen einzigen richtigen Erziehungsstil gibt. Vielmehr gilt dabei Augenmaß zu wahren. Mögliche Beratungsangebote für Erziehungsfragen sollten daher sehr vielseitig und individuell gestaltet werden, ebenso wie es der individuelle Familienalltag ist. In dem Zusammenhang kamen bei der Studie auch einige typische Konfliktfelder innerhalb der Familie zur Sprache. Dazu gehören die Ordnung und das Aufräumen, Streitigkeiten unter Geschwistern und der Medienkonsum. Besonders die kinderzentrierten Eltern sehen im Medienkonsum und speziell in der Handy-Nutzung Konfliktpotenzial. Autoritäre Eltern haben in Bezug auf die Medien weniger Einwände. Das betrifft auch das Alter der Kinder. Die pragmatischen und autoritären Eltern bevorzugen einen recht frühen Umgang der Kinder mit Handy, PC und Co, während die kinderzentrierten Eltern hier zurückhaltender und restriktiver sind.

Unwissen der Eltern

Erstaunlich war aber auch, dass die Eltern in der Umfrage viel Unwissen bezüglich der Erziehungsmethoden und die Auswirkungen offenbart haben. Weniger als die Hälfte der Befragten konnten nur etwa drei Viertel der Fragen beantworten. Neun Prozent der Eltern gaben bei der Hälfte der Fragen falsche Antworten. Etwa ein Drittel konnte nicht sicher angeben, dass es gesetzlich verboten ist, Kindern seelisches Leid durch Beschimpfungen und Anschreien anzutun. Gut 86 Prozent der Befragten wussten zudem nicht, dass ein trotziges Kind von zwei, drei Jahren nicht nur schlecht erzogen ist.

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